Unternehmerverbände

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IG Metall-Tarifstreiks illegal?

Metall-Unternehmerverbände und Monopole sind auf Konfrontationskurs.

Von wb
IG Metall-Tarifstreiks illegal?
Entscheiden jetzt die Kapitalistenverbände, welche Streiks "illegal" sind? (rf-foto)

Dazu gehören nicht nur ihre „Gegenforderungen“ nach Abschaffung des Acht-Stunden-Tages, Ausdehnung der wöchentlichen Arbeitszeit bis auf 42-Stunden und unbegrenzter Flexibilisierung. Südwest-Metall, bekannt für seine Vorreiterrolle bei Tarifverträgen, bläst zur Attacke: Es geht um den von der IG Metall geforderten Entgeltzuschuss von 200 Euro im Monat für Beschäftigte, die ihre Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden verkürzen, wenn sie Kinder unter 14 Jahren haben, oder etwa Eltern pflegen.

 

Für die Unternehmer sei dies eine Diskriminierung der Kolleginnen, die ihre Stundenzahl nach dem Teilzeitgesetz bereits auf unter 28 Wochenstunden reduziert haben. Dies sei rechtswidrig, weshalb „auch der Streik dafür illegal sei“!

 

Unternehmerverbände als Kämpfer für Frauenrechte? Es sind doch die Kapitalisten und vor allem die Monopole, die die Masse der Frauen doppelt ausbeuten. Zum einen, weil sie sich die unentgeltliche Arbeit der Frauen für die Erziehung der Kinder oder Pflege der Angehörigen aneignen, ohne die es keine Arbeitskräfte gäbe. Und zum anderen, weil sie diese auch noch rund 20 Prozent schlechter bezahlen bzw. entsprechende Jobs machen lassen.

 

Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Nordwürttemberg, forderte daraufhin, dass die betroffenen Frauen „vom heutigen Teilzeitmodell zur verkürzten Vollzeit“ wechseln können sollten, was von Südwest-Metall jedoch rundweg abgelehnt wurde. Zitzelsberger kritisiert die einmalige Provokation der Unternehmerverbände mit Recht als „unzulässigen Versuch, unsere Forderungen zu diskreditieren ... Wir können fordern, was wir wollen.“

 

Doch die IG-Metall-Führung hat es mit ihrer Ablehnung einer allgemeinen Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich dem Gegner erleichtert, die Leute gegeneinander auszuspielen. Das unterstreicht die Forderung der MLPD nach der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.