Siemens
Protest gegen Arbeitsplatzvernichtung vor der Hauptversammlung in kämpferischer Stimmung
4.000 Arbeitsplätze will der Siemens-Konzern in der Kraftwerkssparte allein in Deutschland vernichten.
Siemens-Chef Kaeser begründet dies mit angeblichen „Absatzschwierigkeiten“ beim Turbinenbau. Tatsächlich geht es nur um Steigerung des Profits! Während das Gasturbinenwerk in Görlitz vom Siemens-Vorstand geschlossen werden soll, kündigt Joe Kaeser bei einem Abendessen mit US-Präsident Donald Trump in Davos den Bau künftiger neuer Gasturbinen in den USA an. Siemens hofft damit, von der Ausbreitung der Fracking-Industrie profitieren zu können - ebenso von den neuen Steuergesetzen der Regierung Trump. Allein im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahrs 2018 führten die gesenkten Unternehmenssteuern zu zusätzlich 437 Millionen Euro Profit. Gestern protestierten Siemens-Kolleginnen und Kollegen vor der Siemens-Hauptversammlung in München.
Dazu schreibt ein Korrespondent: „Etwa 300 Kolleginnen und Kollegen reihten sich mit IG-Metall-Transparenten vor der Olympiahalle auf und protestierten gegen die Pläne zur Arbeitsplatzvernichtung bei Siemens. Aus Erfurt und Görlitz waren jeweils etwa 70 Kolleginnen und Kollegen in Bussen nach München gefahren. 35 Kollegen aus Görlitz, die seit Freitag mit dem Fahrrad unterwegs waren wurden mit Beifall empfangen. Vertreten waren auch Beschäftigte vom Berliner Dynamo-Werk, aus Amberg, Erlangen und München.
Aufkleber für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich kamen gleich auf die Schilder
Münchner IG-Metall-Kollegen vertrieben Aufkleber zur 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Einige Erfurter Kollegen klebten sie gleich auf ihre Schilder. Genossen der MLPD verteilten das Flugblatt „Tarifrunde aktuell Nr.4“ und das Faltblatt der MLPD zur Stärkung der Betriebsgruppen. Etliche Kollegen aus Berlin und Görlitz: „Das kennen wir schon, das wurde bei uns am Tor verteilt.“ Einigen war es „zu kommunistisch“. Auch da gab es viele Diskussionen um die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Sie sei richtig, andere meinten das sei jetzt nicht durchsetzbar. Die Einheit der Arbeiter in Ost und West traf auf große Zustimmung. Das gewerkschaftliche Bewusstsein für Gewerkschaften als Kampforganisation trat ausgeprägt zu Tage. Etliche Kollegen kritisierten die Profitwirtschaft. Die Auseinandersetzung ging oft darum ob die Profitmaximierung zum Kapitalismus gehört oder ob es „dem Betrieb und dem Arbeiter gut gehen“ kann. Vor allem mit Kollegen aus Görlitz und Erfurt gab es Diskussionen, ob die gute Idee von Marx und Lenin auch umsetzbar ist. Einzelne nahmen auch das Parteiprogramm gegen Spende.