Große Koalition
Zeitungsverleger diktierten Raubzug auf Zusteller
Zur Rote Fahne News Meldung vom 15. Februar erhielten wir eine ergänzende Korrespondenz: "Laut Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) gibt es bundesweit rund 140.000 Zeitungszusteller, von denen die meisten als sogenannte Minijobber für 450 Euro monatlich arbeiten.
Allein in meinem Bekanntenkreis kenne ich mehrere Leute, die den Zustellerjob als Zweitjob machen, weil sie sonst mit ihrem Verdienst nicht auskommen würden.
Ohne die Zustellerinnen und Zusteller keine Zeitung
Ohne diese fleißigen Leute, die bei jedem Wind und Wetter ihren Job machen, wären viele Druckerzeugnisse nur ein wertloser Haufen Papier. Doch ausgerechnet auf Kosten dieser Kolleginnen und Kollegen, die ohnehin schon am unteren Ende der ‚Nahrungskette‘ in der Zeitungsbranche stehen, wollen die Verleger ihre Profite steigern. Dafür hat ihr Lobbyverband BZDV ganze Arbeit geleistet."
Nach dem Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD soll der Beitrag zur Rentenversicherung befristet für die Dauer von fünf Jahren bis zum 31. Dezember 2022 von 15 auf 5 Prozent abgesenkt werden. Weiter schreibt der Korrespondent:
„In den Koalitionsvertrag hineindiktiert hat das Mathias Döpfner, Chef des Springer-Verlags und BDZV-Präsident, der sich gerne seines direkten Drahtes zu Bundeskanzlerin Angela Merkel rühmt. In einem 'Neujahrsgruß an die Verleger, Herausgeber und Geschäftsführer der BDZV-Mitgliedsunternehmen' stellte er entsprechende Forderungen auf.“
Im vergangenen Herbst forderte Döpfner beim Jahreskongress der Verleger in Stuttgart die deutliche Senkung der "Lohnnebenkosten" für Zeitungszusteller. Auch Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann brach eine Lanze für die Branche und versprach, mit Blick auf die verlangte „Entlastung“, sich dafür einzusetzen, „dass das funktioniert“.
Die Fortsetzung der bekannten Politik
Der Korrespondent schlussfolgert: „Es ist sowieso nur die Fortsetzung der bekannten Politik der Dienstleistung für die großen Konzerne, egal, ob es nun eine Jamaika-Koalition geworden wäre oder eine neue GroKo wird.“