Gelsenkirchen
Montagsdemo solidarisch im Kampf gegen Abschiebungen albanischer Familien
Die 661. Gelsenkirchener Montagsdemonstration stand ganz im Zeichen des Protestes gegen die von der Bundesregierung betriebene und der Stadtverwaltung ausgeführte Abschiebepolitik gegen Flüchtlinge.
Eine ganze Gruppe von Flüchtlingen, die in der Katernberger Straße untergebracht sind, nahm teil, berichtete und bedankte sich für die Solidarität, ganz besonders beim Frauenverband Courage. Der hatte am frühen Morgen des 15. Februar rasch auf die Information reagiert, dass eine seiner albanischen Mitgliedsfrauen mit ihrer Familie abgeschoben werden sollte, zusammen mit zwei weiteren Familien, eine davon mit drei Kindern.
Der entschiedene Protest konnte vor Ort zunächst nichts ausrichten. Dann wurde sofort juristischer Beistand organisiert und die Abschiebungen wurden noch auf dem Düsseldorfer Flughafen für zwei Familien gestoppt. Sie konnten zunächst nach Gelsenkirchen zurückkehren. Der Grund für den Stopp sollen Formfehler gewesen sein – sie wurden umgehend ausgebügelt, womit eine neuerliche Abschiebung droht.
Betroffene berichteten, unterstützt von kompetenten Übersetzern: „Wir bedanken uns zuerst für die große Unterstützung und sind sehr froh, dass wir jetzt noch hier sein können. Wir sind vor der schwierigen Situation in Albanien geflohen auf der Suche nach einem besseren Leben. Wir haben uns an diesem Donnerstag Morgen wie Kriminelle behandelt gefühlt.“
Carmen Dachner vom Ortsvorstand des Frauenverbandes Gelsenkirchen: „... Wir protestieren vom Frauenverband Courage gegen die Art und Weise dieser (versuchten) Abschiebung seitens Vertreter der Polizei und Behörden. Wir protestieren genauso, dass diesen Familien kein Bleiberecht gegeben wird, die schon mehrere Jahre hier leben, deren Kinder perfekt deutsch sprechen. Für das Recht auf Flucht!“