München
3.000 Streikende bei Menschenkette - 200 Auszubildende streikten
Eine Menschenkette mit 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern umzingelte am Donnerstag in München das Areal rund um den Kommunalen Arbeitgeberverband Bayern (KAV).
Dazu Heinrich Birner, ver.di-Geschäftsführer in München: „Für die Menschenkette mit einer Länge von einem Kilometer hätten bereits 1.000 Streikende gereicht. Mit dreimal so vielen Teilnehmern war das schon ein sehr imposantes Bild. Scherzhaft gesprochen haben wir die Arbeitgeber in den Schwitzkasten genommen.“
Durch den Streik konnte das Nordbad und das Bad im Forstenrieder Park, beide werden von den Stadtwerken betrieben, nicht geöffnet werden. Sämtliche Wertstoffhöfe des Abfallwirtschaftsbetriebes (AWM) blieben zu. Die Streikbeteiligung war deshalb so hoch, weil es auch noch einen Konflikt um die Öffnungszeiten am Wochenende gibt.
Im Einsammeldienst sind so gut wie keine Müllfahrzeuge vom Hof gefahren. Dementsprechend bleiben die Mülltonnen ungeleert. Von den über 400 Kinderbetreuungseinrichtungen (Kitas, Krippen, Tagesheime, Horte) konnte rund die Hälfte nicht geöffnet werden. Die Eltern wurden in den letzten Tagen frühzeitig darüber informiert.
Die Auszubildenden, die im Monat 100 Euro und einen Tag Urlaub mehr fordern, waren in großer Zahl beim Streik dabei. Insbesondere von den Städtischen Kliniken, den Stadtwerken und der Landeshauptstadt München. Die teuren Mitpreise machen den Auszubildenden im Raum München enorm zu schaffen. Das hat mit zur Beteiligung von über 200 Auszubildenden beigetragen.
Heute streikten u. a. die Beschäftigten der Wertstoffhöfe in Berlin. Die Gewerkschaft ver.di fordert für 2,3 Millionen Beschäftigte in den Kommunen und beim Bund sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro mehr im Monat. Um 100 Euro sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte steigen. In den ersten zwei Verhandlungsrunden hat die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) die Forderungen kategorisch abgelehnt. Die nächste Runde findet am 15. und 16. April statt.