Gelsenkirchen
"Efrîn wird leben!" - Auftakt der weltweiten internationalistischen Manifestation
Bereits am heutigen Abend begehen AUF Gelsenkirchen, Internationalistisches Bündnis, Jugendverband REBELL, Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF, MLPD, Montagsdemonstration Gelsenkirchen, Rojavaverein, Solidarität International Emscher-Lippe, kurdischer Studentenverband YXK Bochum und weitere Unterstützerinnen und Unterstützer den weltweiten Aktionstag "Efrîn wird leben!"
Der Beginn verzögerte sich wegen des ver.di-Streiks ein wenig. Die sich schon am Preuteplatz versammelt hatten, warteten noch auf eine größere Zahl Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die noch unterwegs waren.
Gegen alle Kriegstreiber auf der Welt aufstehen
Großer Jubel, als bekannt gegeben wird, dass aufgrund des Protestes die Fahnen der Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG und YPJ und der Partei der Demokratischen Union PYD gezeigt werden dürfen. Mit Respekt und Stolz werden die Fahnen mitgeführt. Als erstes spricht Lisa Gärtner (MLPD). Für alle Rednerinnen und Redner ist die Redezeit drei Minuten plus Zeit für die Übersetzung, damit alle alles verstehen. "Wir sehen es als unsere Aufgabe an, gegen alle Kriegstreiber auf der Welt aufzustehen. Wir protestieren gegen den brutalen faschistischen Überfall des türkischen Regimes und gegen die unterstützung der Bundesregierung dafür."
Monika Gärtner-Engel trägt die YPG-Fahne
Die Polizei weist darauf hin, dass nach Meinung des Innenministerium das Tragen der YPG-Fahne strafbar ist. Man darf sie tragen, aber bekommt evtl. später eine Anzeige. Darauf bat Monika Gärtner-Engel, eine der Moderatorinnen, die Fahne tragen zu dürfen. Großer Applaus. Als zweites spricht Baran Hesso für die PYD. Er führt aus, dass die USA, Russland und Deutschland, die EU und der Iran und viele andere Länder den Krieg der Türkei dulden oder mittragen. "Aber alle freiheitsliebenden Menschen auf der Welt unterstützen uns!"
Wenig später allerdings wird die Polizei handgreiflich und nimmt Monika die YPG-Fahne weg. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind empört. Ein Polizeisprecher erklärt gegenüber Rote Fahne News, es sei keine Auflage bei der Demo, die Symbole nicht zu tragen. Aber eben eine Straftat, die die Polizei nicht dulden könne. Das ist doch unglaublich!
"Angela Merkel hat Blut an den Händen!"
Die dritte Rednerin ist Ayten Kaplan. Sie ist Mitglied der Linkspartei und Ko-Vorsitzende von Nav-Dem. Sie berichtet vom Ursprung des Newroz-Festes. Sie kritisiert, dass mit den Steuergeldern der Menschen auch hier aus Gelsenkirchen Rüstungsexporte in die Türkei gefördert werden, die jetzt gegen die Kurden eingesetzt werden. "Angela Merkel hat Blut an den Händen!"
Türkisch-stämmige Gelsenkirchner zum Mitdemonstrieren eingeladen
Um 18.15 Uhr beginnt die Demonstration durch die Gelsenkirchner Innenstadt. Nach ersten Berichten beteiligen sich 350 Menschen. Mit Ansprachen und deutschen und kurdischen Parolen werden die Passanten informiert. Ausdrücklich fordern Rednerinnen und Redner auch die türkisch-stämmigen Gelsenkirchener auf, sich einzureihen. Diese Demo ist nicht gegen sie oder das türkische Volk gerichtet, sondern gegen die türkische Regierung und ihre faschistische Politik und die Kriegspartei deutsche Bundesregierung!
Auftakt der weltweiten Manifestation
Die Haupkoordinatorin der revolutionären Weltorganisation ICOR, Monika Gärtner-Engel, berichtet, dass die ICOR für den morgigen Mittwoch zu weltweiten Protesten aufruft. Die Gelsenkirchener sind stolz, dass sie heute den Auftakt dieser weltweiten internationalistischen Manifestation bilden. Die Demonstration geht zuende - ohne Zwischenfälle kämpferisch, optimistisch und informativ. Christian Link überbringt die Grüße der Bergarbeiterbewgung "Kumpel für AUF". Ein argentinisscher Vertreter des Internationalen Kampfbunds der Völker (ILPS) betont die gemeinsame internationale Unterstützung von ILPS und ICOR für Efrîn.
Kulturvoller Abschluss
Es beginnt der kulturelle Teil mit einem kurdischen Gedicht über den Widerstand und Newroz. Es folgen mehrere Musikbands. Im ersten Lied geht es um die Revolution (şoreş) in Kurdistan. Es folgt das italienische Partisanenlied "Bella Ciao" auf kurdisch.