Ingolstadt
Krank ist krank!
Die Einrichtung von Rückkehrgesprächen, wenn man nach einer Erkrankung wieder mit Arbeiten anfängt, könnte eigentlich eine sinnvolle Sache sein.
Wenn der Mensch und nicht der Profit im Mittelpunkt stünde. So ein Artikel aus Ingolstadt in der Kollegenzeitung "Vorwärtsgang" - von Kollegen für Kollegen in den deutschen VW-, Audi-, Porsche- und MAN-Werken.
Dass man bespricht, wie es dem Rückkehrer geht. Ob er schon wieder voll einsatzfähig ist, wie man ihn unterstützen kann. Aber so werden diese Gespräche nicht geführt. Wenn ein Mitarbeiter vorübergehend nicht die alte Leistungsfähigkeit zeigt, macht es die Vorgesetzten bei Audi schon nervös. Dabei wäre es kein Problem, so etwas zu überbrücken, wenn genügend Personal da wäre und man nicht an allen Ecken und Enden an den Menschen sparen würde.
Es ist auch schon vorgekommen, dass Kollegen durch die Blume aufgefordert wurden, sie könnten doch Urlaub nehmen. Statt sich krankschreiben zu lassen, wenn eine OP oder eine andere Behandlung ansteht.
Das muss man ablehnen. Der Urlaub ist für die dringend nötige Erholung da. Nicht umsonst haben über 30.000 Beschäftigte der Metallindustrie schon im Jahr 1956 für Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gestreikt und gewonnen.