Palästina
„Marsch der Rückkehr“: Israels Armee tötet 17 Demonstranten
Israels Militär hat gestern mindestens 17 Palästinenser im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Gaza-Streifen getötet. Die Opfer hatten zusammen mit Zehntausenden Palästinenserinnen und Palätinensern am „Marsch der Rückkehr“ teilgenommen.
Anders als in vielen bürgerlichen Medien berichtet, wurden die Proteste nicht von der Hamas-Führung initiiert. Rund 20 junge Aktivistinnen und Aktivisten aus Gaza, von denen nur zwei lose Kontakte zur Hamas haben sollen, hatten aufgerufen, am „Tag der Erde“ für eine Rückkehr des palästinensischen Volkes auf sein angestammtes Land zu protestieren. Die ultrareaktionäre Hamas beteiligte sich am Protest ebenso wie fortschrittliche Organisationen, unter anderem die Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP).
Tag der Erde
Der „Tag der Erde“ wird immer am 30. März begangen. Er erinnert an den 30. März 1976. An diesem Tag beschlagnahmte das zionistische Besatzungsregime einen weiteren Teil der Palästinensergebiete in der Region Dschalileh und überließ ihn zionistischen Einwanderern. Aus Protest gegen dieses imperialistische Vorgehen protestieren die Palästinenser seit 1979 jährlich, um die Weltöffentlichkeit auf das Unrecht aufmerksam zu machen, das durch die Besatzung erfolgt.
Breite Protestbewegung vor allem der Jugend
Bis zu 30.000 Palästineser, vor allem Jugendliche, auch ganze Familien, große Teile der Bevölkerung waren dem Aufruf gefolgt. Israel hatte bereits in den Tagen zuvor Truppenverbände, Panzer und mehr als 100 Scharfschützen an der Grenze zusammengezogen. Offenbar wollte das imperialistische israelische Regime genau diese Eskalation und ließ schließlich das Feuer auf die unbewaffneten Menschen eröffnete. Unter den 17 Toten befinden laut den palästinensischen Behörden auch Kinder. 1400 Menschen wurden teils schwer verletzt. Der israelische Imperialismus hat erneut seinen reaktionär-rassistischen Charakter gezeigt.
Diese Demonstrationen haben Hunderttausende Menschen unseres Volkes im Gaza-Streifen zusammengebracht.
Jamil Mizher, Mitglied des Politbüros der PFLP
Dazu erklärte Jamil Mizher, Mitglied des Politbüros der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) aus Gaza: „Wir ehren unsere Märtyrer, die heute am ‚Tag der Erde‘ bei den Massendemonstrationen für ein Recht auf Rückkehr getötet wurden. Diese Demonstrationen haben Hunderttausende Menschen unseres Volkes im Gaza-Streifen zusammengebracht. Der Marsch der Rückkehr ist ein Volksreferendum, das sich für unsere Rechte, speziell das Recht auf Rückkehr ausgesprochen hat. Diese Rechte sind nicht verhandelbar.“ (eigene Übersetzung)
In Kürze
- Die MLPD tritt für eine Lösung im Sinne der Völkerfreundschaft ein: Für einen einheitlichen, demokratischen und gemeinsamen Staat des jüdisch-israelischen und des palästinensisch-arabischen Volkes.
- Als Zwischenschritt für eine demokratische „Zwei-Staaten-Lösung“, mit einem souveränen israelischen und einem souveränen palästinensischen Staat.
In den nächsten Wochen wollen Zehntausende Menschen in Zeltlagern an der Grenze ausharren, Mahnwachen halten und regelmäßig wieder Richtung Grenze demonstrieren. Die MLPD erklärt sich solidarisch mit dem gerechten Kampf der Palästinenser gegen das Besatzerregime.