Stahl
Neue Hindernisse bei der Fusion tkse-Tata
Eigentlich wollten die Vorstände von thyssenkrupp und Tata bereits im Januar die Unterschrift unter den Fusionsvertrag von Tata Steel und thyssenkrupp Steel setzen, um bis Jahresende den Vollzug der Fusion zu melden.
Offensichtlich gibt es aber zwischen Tata und thyssenkrupp Widersprüche über die Führungs- und Finanzstruktur des Tata-Werks in Ijmuiden, Niederlande und damit des zu bildenden Joint Ventures.
Dabei geht es darum, wie mit Verlusten und Gewinnen in dem Joint Venture verfahren wird. Am 22. März hatte die niederländische Gewerkschaft FNV eine Grundsatzvereinbarung mit dem Management von Tata Steel Niederlande geschlossen, in der Tata eine „Beschäftigungsgarantie“ bis September 2026 zusagte - bis zu 400 Arbeitsplätze sollen über "natürliche Fluktuation" vernichtet werden. Außerdem sagte Tata zu, dass Gewinne, die in den Niederlanden erwirtschaftet werden, auch für Investitionen in den Niederlanden verbleiben sollen. Nur darüber hinaus gehende Gewinne sollen in den zukünftigen Gesamtkonzern fließen.
Dazu der frühere IG-Metall-Vorsitzende Detlef Wetzel und jetzige stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende von tkse: "Sollte sich das als Tatsache erweisen, wäre das für uns völlig inakzeptabel. ...Unter solchen Voraussetzungen könnten wir dem auf keinen Fall zustimmen."
Entwicklung bestätigt die Kritik der MLPD-Stahlbetriebsgruppen an den Fusionsplänen und ihren Folgen
Diese Entwicklung bestätigt die Kritik der MLPD-Stahlbetriebsgruppen an den Fusionsplänen und ihren Folgen und unterstreicht die Notwendigkeit des gemeinsamen Kampfs der Stahlarbeiter. Dabei kann es aber nicht darum gehen, wie die Gewinne und Verluste unter den Konzernvorständen verteilt werden, sondern wie gemeinsam der Kampf um jeden Arbeitsplatz- und Ausbildungsplatz geführt werden muss und dass sich die Stahlarbeiter international zusammenschließen.