China
Solidarität mit acht verfolgten chinesischen Studenten!
Die revolutionäre Weltorganisation ICOR organisiert weltweit die Solidarität gegen Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung von Revolutionären und fortschrittlichen Menschen. In diesem Zuge erreichte uns ein Bericht der ICOR zu China.
In Kürze
- Die chinesische Polizei hat eine Lesegruppe linker Studenten an der Uni von Guangdong gestürmt
- Die Festgenommenen wurden unter anderem mit dem Tod bedroht
- Ihnen wird "Störung der öffentlichen Ordnung" vorgeworfen
Am 15. November 2017 wurde das Treffen einer Lesegruppe linker Studenten an der technischen Universität von Guangdong von „Sicherheitskräften“ gestürmt. Zwei der Studenten wurden verhaftet. In der Folge wurden zwei weitere Studenten verhaftet und vier andere werden von der Polizei gesucht. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie „zur Störung der öffentlichen Ordnung eine Menge versammelt“ hätten. Die Universität befindet sich in Guangzhou, einer Millionenmetropole im Süden Chinas, die das Herz der Elektronikindustrie mit Konzernen wie Foxconn ist.
Entlassung der Festgenommen - Erfolg der Solidarität
Mittlerweile sind die vier verhafteten wieder entlassen. Das ist ein Erfolg der internationalen Solidarität. In China wurde trotz Zensur eine Petition von über 400 Personen unterzeichnet, unter anderem von bekannten Professoren der Universität von Peking. Jean Ziegler, UN-Menschenrechtsrat unterstützt die Petition einer marxistischen Lesegruppe an der Universität Nottingham. Auch der Gewerkschaftsverband HKCTU aus Hongkong hat eine internationale Petition veröffentlicht. Die revolutionäre Weltorganisation ICOR hat den Fall bekannt gemacht. Jedoch sind die Anklagen nicht aufgehoben und nach den vier anderen wird weiterhin gesucht.
Offene Briefe der Studenten
Die Studenten haben offene Briefe veröffentlicht, von denen drei ins Englische übersetzt wurden. Sie sind Zeugnis des wachsenden Interesses der Massen nach den Mao-Zedong-Ideen. Die Forderungen lauten unter anderem:
- Die Anklagen gegen Zhang Yunfan, Sun Tingting, Zheng Yongming und Ye Jianke müssen fallen gelassen werden; die Fahndung nach Xu Zhongliang, Huang Liping, Han Peng und Gu Jiayue muss eingestellt werden!
- Freiheit für alle politischen Gefangenen und Verwirklichung der in der Verfassung verankerten Meinungsfreiheit!
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Disziplinarmaßnahmen gegen die Polizeistation von Panyu für die rechtswidrige Verhaftung von Zhang Yunfan und anderen!
Die MLPD stellt sich voll hinter diese Forderungen
Es folgen Auszüge aus Briefen der betroffenen Studenten
Zhang Yunfan schreibt:
(...) Viele meiner Familienmitglieder haben in staatlichen Unternehmen gearbeitet. Obwohl ich noch ein Kind war, habe ich mitbekommen, wie die lebenslange harte Arbeit und der Einsatz der alten Arbeiter ausgebeutet wurden, als die staatlichen Unternehmen reformiert und privatisiert wurden. (…)
Es ist wahr, dass als ich an der Universität von Peking studiert habe, dort Mitglied der marxistischen Studentengruppe war. Meine Genossen an der Uni und ich haben nicht nur in unserer Lesegruppe studiert, sondern uns unter die Niedergeschlagenen begeben. (…)
Ist es wirklich ein Verbrechen seine Meinung zum Ausdruck zu bringen, wie die Probleme gelöst werden? Das ist unser Recht!
Zhang Yunfan
Ist es wirklich ein Verbrechen seine Meinung zum Ausdruck zu bringen, wie die Probleme gelöst werden? Das ist unser Recht! Die Verfassung legt ambitioniert fest: „Bürger der Volksrepublik China haben die Freiheit der Rede, der Veröffentlichung, der Versammlung, des Zusammenschlusses, der Kundgebung und Demonstration.“ (…) Hier kann eine längere Version des Briefs von Zhang Yunfan gelesen werden!
Zheng Yongming schreibt:
Meine Eltern sind verarmte Bauern. Meine ältere Schwester hat die Schule verlassen, um in einem Sweatshop zu arbeiten. Als das Ackerland entkollektiviert wurde, erhielt unser Haushalt sehr wenig Land. (...)
Ich folge lieber dem Mao, der die Arbeiter und Bauern zur Selbstemanzipation geführt hat, als dem Mao, der auf Banknoten gedruckt wurde
Zheng Yongming
Ich folge lieber dem Mao, der die Arbeiter und Bauern zur Selbstemanzipation geführt hat, als dem Mao, der auf Banknoten gedruckt wurde. (...)
Weil ich als Sohn von Arbeitern und Bauern geboren wurde, werde ich immer der Sohn von Arbeitern und Bauern sein. Das Ideal für mein Leben ist es, weiter die Arbeiter und Bauern zu unterstützen, die genau wie meine Eltern sind. Hier kann eine längere Version des Briefs von Zheng Yongming gelesen werden!
Sun Tingting schreibt:
Der Polizeichef drohte mir: „Du willst nicht reden? Du kannst sterben!
Sun Tingting
Der Polizeichef drohte mir: „Du willst nicht reden? Du kannst sterben (das wiederholte er)! Wir geben dir eine willkürliche Anklage, sperren dich zuerst ein und finden es später heraus!“ (...) Ich war mit 25 Insassen in einer Zelle, darunter Drogenhändler, Diebe und alle möglichen Kriminelle. (...)
Letztlich möchte ich die Polizei wissen lassen, dass ich grundlos für über 20 Tage inhaftiert war, weshalb ich meinen Job verloren habe, mein Körper gebrochen und meine Familie in die Verschuldung getrieben wurde für die Justizausgaben. Dafür mussten sie sich Zehntausende Yuan leihen. Es wurde der Stempel der Kriminalität auf meinem Leben hinterlassen. In der Zukunft kann es sehr schwer für mich sein, einen Job zu finden. Dieser Vorfall bedeutet eine schwere wirtschaftliche Belastung für meine ohnehin schon arme Familie! Hier kann eine längere Version des Briefs von Sun Tingting gelesen werden!