Rebellisches Musikfestival
Vorbereitung und Mobilisierung laufen auf vollen Touren
Vom 18. bis 20. Mai findet das 3. Rebellische Musikfestival auf dem Gelände der Ferienanlage Im Waldgrund in Truckenthal, Thüringen statt. Bekannte Bands wie The Wakes, Grup Yorum, Heinz Ratz oder Gehörwäsche werden spielen, neben einer Reihe von Newcomer-Bands und lokalen Gruppen.
Dieses Musikfestival ist einzigartig in Deutschland. Es bezieht Position. Für das Verbot aller faschistischen Organisationen. Gegen den Rechtsruck der Regierung, rassistische Hetze von AfD & Co und zunehmende Kriegsgefahr. Gegen Ausbeutung und Unterdrückung, für die Rettung der Umwelt und eine befreite Gesellschaft. Gemeinsam feiern, ohne Drogen und Sexismus, bei guter Musik, mit vielen Diskussionen, internationalen Kontakten und Veranstaltungen – das ist die Devise.
Solch ein Festival organisiert sich nicht von selber. 2016 waren 1600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei und viele arbeiteten am Gelingen mit. Das fängt schon bei der Werbung, Einladung, Organisierung der Anreise an. Der Jugendverband REBELL unterstützt die Vorbereitung und Mobilisierung mit Festival-AGs. Im Telefoninterview berichten drei Aktivisten von ihren Erfahrungen:
In Stuttgart fand gestern abend das zweite Treffen der Festival-AG statt. Am 4. Mai wird eine Mobilisierungsfeier im Arbeiterbildungszentrum Süd stattfinden, mit Musik, Tanz, Sport und Spiel und Grillen für Mitfahrer und Unterstützer. Werbung wollen sie auf der Demonstration gegen die Besetzung von Afrin kommende Woche machen und am 1. Mai. Um noch mehr Unterstützer einbeziehen zu können, wurde ein REBELL-Kalender erstellt mit allen Aktivitäten. Auf dem Festival selber wollen sie im Bereich Backstage-Catering für die Versorgung der Musiker sorgen.
„Die Festival-AGs finden wöchentlich statt und hinterher werden noch praktische Aktivitäten wie Handzettel erstellen oder Plakatieren unternommen,“ berichtet der öffentliche Vertreter aus Aalen, Baden-Württemberg. Dort ist man stolz darauf, eine Musikgruppe aus Neresheim für das Festival gewonnen zu haben, die sie bei der Demonstration gegen die AfD kennengelernt haben. „Beim Kartenverkauf klemmt es noch,“ meint er, „weil viele Jugendliche das Geld nicht haben.“ Deshalb sind sie in Aalen sehr kreativ bei der Finanzierung: Nelkenverkauf am 1. Mai, Fahrradputzaktion zusammen mit Fahrradgeschäften, Flohmarkt am 5. Mai. „Rent a Rebel“ – man kann sich einen Rebell zum Küche oder Auto putzen „mieten“.
„Ich gehe mit zum Festival, weil dort sehr viele verschiedene Musikrichtungen da sind und es ein politisches Musikfestival ist, gegen Kriegsgefahr,“ sagt die Rebellin aus Heilbronn am Telefon. „Das kommt auch bei den Jugendlichen gut an. Wir haben eigentlich nur positive Reaktionen.“ Ihr Hauptargument in der Mobiliserung ist: „Es ist ein besonderes Festival, die Bands verzichten weitgehend auf Gage, es ist politisch, im Vergleich dazu ist es sehr günstig, es ist antifaschistisch, gegen Drogen.“ Am Montag wollen sie auf der Kundgebung gegen Kriegsgefahr in Syrien weiter mobilisieren.
Die Mobilisierung ist im vollen Gange. Wer Interesse hat mit zu fahren oder das Festival zu unterstützen wendet sich an: info@rebellischesfestival.de