Opel
Kämpferische Betriebsversammlung in Eisenach
Heute fanden an den Opel-Standorten in Rüsselsheim und Eisenach zeitgleich Betriebsversammlungen statt. Ein Korrespondent aus Eisenach berichtet:
Heute stand die Produktion bei Opel Eisenach für eineinhalb Stunden still. Der Betriebsratsvorsitzende Bernd Lösche, Verhandlungsführer Uwe Schütz und der IG Metall-Bevollmächtigte Uwe Laubach informierten die Belegschaft über die Erpressungsversuche von PSA.
Es wird alles auf die Initiative aus der Belegschaft ankommen
Unter Beifall riefen sie auf, um das Werk zu kämpfen und sich in der IG Metall zu organisieren. Allerdings darf der Organisationsgrad, der jetzt bei knapp 60 Prozent liegt, nicht zur Ausrede werden, nicht zu kämpfen. Es wird alles auf die Initiative aus der Belegschaft ankommen. Eine Kollegin ergriff am Ende das Wort und gab den Vertretern der IG Metall mit auf den Weg, dass der ganze Konzern kämpfen muss.
Für die Belegschaft wurde der Ernst der Lage deutlich und die Propaganda der Erpresser durchkreuzt, dass angeblich die starre Haltung der IG Metall die Investitionen verhindert. Einige Kolleginnen und Kollegen hatten sich mit einem Transparent neben den Rednern aufgestellt: "Kampf um jeden Arbeitsplatz - stirbt Opel, dann stirbt die Region".
Es kann nicht um einen Sozialtarifvertrag gehen, wie teilweise angedeutet wurde, sondern um den Kampf um jeden Arbeitsplatz. Der Spruch, dass es zum Kampf noch zu früh sei und auf Verhandlungen gewartet werden soll, zieht nicht mehr. Am kommenden Dienstag wird die Versammlung fortgesetzt, vor dem Tor und mit Delegationen aus Rüsselsheim, Kaiserslautern und Bochum.
Gemeinsamer konzernweiter Kampf
Heute veröffentlichte die Betriebsratsliste OFFENSIV eine Solidaritätserklärung an die Belegschaften in Rüsselsheim und Eisenach:
"Wir Kolleginnen und Kollegen aus dem Opel-Zentrallager in Bochum wünschen Euch und uns allen viel Kraft und Durchhaltevermögen. Wir stehen und kämpfen an eurer Seite!
Der Versuch des Vorstandes, unsere Tarifverträge durch Erpressung aufzubrechen und uns international gegeneinander auszuspielen, wird keinen Erfolg haben. Wenn wir auf Lohn verzichten und die Schließung von Werken hinnehmen, dann sichert das keine Arbeitsplätze, sondern bereitet nur die nächste Erpressung vor. Unser Weg ist der gemeinsame konzernweite Kampf – das haben wir aus Bochum gelernt.
Wir sind nicht machtlos gegen die Pläne von PSA/Opel: mit Standhaftigkeit, Mut und entschlossenem Kampf können wir alle gemeinsam es schaffen! Die heutigen, zeitgleichen Versammlungen können nur der erste Schritt und ein kämpferisches Signal sein. Darauf werden wir aufbauen!
Solidarische Grüße aus Bochum und Glück auf!"