Skoda
Beschäftigte setzen 12 Prozent Lohnerhöhung durch
Die 32.000 Beschäftigten der VW-Tochter Skoda in Maladá Boleslav, Vrchlabí und Kvainy (Tschechische Republik) bekommen rückwirkend ab 1. April 12 Prozent mehr Lohn und eine Einmalzahlung von 2.600 Euro. Die ursprüngliche Forderung war 14 Prozent. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem hat die Gewerkschaft Kovo im Stammwerk in Maladá Boleslav eine Ausdehnung der Arbeitszeit auf das Wochenende verhindert.
Nach monatelangen ergebnislosen Verhandlungen hatte die Gewerkschaft Streiks in allen drei Werken vorbereitet. Davor schreckte VW in letzter Minute zurück. Ein Ziel der Gewerkschaft war, die Löhne dem Niveau der VW-Werke in Deutschland anzunähern. Der durchschnittliche Bruttogehalt eines Skoda-Arbeiters liegt bei umgerechnet rund 1.600 Euro. In Deutschland sind es 4.200 Euro. Nach dem erfolgreichen sechstägigen Streik der VW-Beschäftigten in Bratislava im Juni 2017 haben jetzt auch die VW-Arbeiterinnen und -Arbeiter bei Skoda den Kampf gegen die „Billiglöhne“ in Osteuropa aufgenommen.
Solidaritätserklärung des Landesverbands Nord der MLPD
Der Landesverband der MLPD Nord schreibt in einer Solidaritätserklärung an die Beschäftigten bei Skoda: „Dieser Erfolg ist ein Baustein im gewachsenen internationalen Selbstbewusstsein der Arbeiter ... Wie ihr eventuell wisst, sollen in Deutschland 23.000 Arbeitsplätze bei VW vernichtet werden ... Die Kollegen wollen sich aber nicht international gegeneinander ausspielen lassen … Wir wünschen euch viel Erfolg für euren Kampf und würden uns über eine Antwort freuen, um den Kollegen hier von euren Erfahrungen berichten zu können. Wir müssen international zusammenstehen!“