Antifaschismus
Die Ostritzer wollen die Faschisten nicht
In Ostritz an der Neiße, südlich von Görlitz wurde am 20. April ein faschistisches Festival "Schild und Schwert" von Neofaschisten aus ganz Deutschland und teilweise Europa durchgeführt.
Anmelder dieser Veranstaltung war das Thüringer NPD-Mitglied Thorsten Heise. Provokativ wurde an Hitlers Geburtstag „gefeiert“.
Doch die Ostritzer wollen die Faschisten nicht! Einige Anwohner fragten, warum das nicht schlicht verboten wird. Es formierte sich ein breiter Protest in der Region mit Beteiligung auch von polnischen Antifaschisten aus Wrozlaw und Poznan. Insgesamt nahmen etwa 4.500 Antifaschistinnen und Antifaschisten an Gegenaktivitäten teil. Das Faschistenkonzert zählte etwa 750 Teilnehmer
Sachsens Ministerpräsident spaltete den Protest
Das konnte auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nicht mehr ignorieren. So übernahm er die Schirmherrschaft des "Friedensfestes" auf dem Markplatz. In seiner Rede setzte er provokativ Faschismus und Kommunismus gleich. Damit spaltete er den Protest. Entsprechend kam vom „Friedensfest“ auch keine Initiative zum wirklichen Protest.
Antifaschistinnen und Antifaschisten verbrüderten sich
Dagegen hatte sich ein antifaschistisches Bündnis "Rechtsrocktnicht" formiert. Vier Busse aus Leipzig und PKWs, Dresdner Antifaschisten, aus Zittau, aus Görlitz, Berlin sowie aus Polen verbrüderten sich und protestierten auf dem Gelände der ehemaligen VEB Lederwiese. Aktivistinnen und Aktivisten der MLPD waren vor Ort und warben für das Rebellische Musikfestival im Truckenthal - es ist antifaschistisch. Sie wurden freundschaftlich aufgenommen. Über 500 Flyer für das Festival wurden verteilt, viele Gespräche geführt und neue Verbindungen für eine weitere Zusammenarbeit geknüpft. Die Erfahrungen mit den Protesten in Themar (Thüringen) und hier wurden ausgetauscht und es wurde über grundsätzliche Alternativen zum Kapitalismus diskutiert.