Südafrika
"Hau ab Ramaphosa" - Erfolgreicher Streiktag
Dem Aufruf des südafrikanischen Gewerkschaftsbundes SAFTU zu einem Generalstreik waren vor kurzem weit mehr Menschen gefolgt als die SAFTU selber erwartet hatte.
Der Aufruf richtete sich gegen die Höhe des landesweit geplanten Mindestlohnes von 20 Rand, gegen die Einschränkung des Streikrechtes und die Politik des neuen Präsidenten. In den großen Städten Johannesburg, Kapstadt und Durban fanden große Demonstrationen statt, ebenso in vielen weiteren Städten
Arbeiten für knapp einen Euro in der Stunde
Esmerelda Nieuwenhuys und Michelle Williams nahmen als Mitglieder der FAWU (Lebensmittelgewerkschaft) an dem Marsch teil. Beide Frauen sind Landarbeiterinnen in Woodstock und verdienen gerade mal 18 Rand pro Stunde. "Die Löhne, die wir verdienen, sind zu wenig", sagte Williams. "Und von diesem wenigen müssen wir noch für das Kind, für Strom, für Miete, für Schulgebühren bezahlen. Am Ende des Tages hast du nichts mehr."
47 Prozent aller Beschäftigten in Südafrika verdienen weniger als den von der Regierung vorgeschlagenen Mindestlohn von 20 Rand (1,43 Euro). Die Angriffe auf das Streikrecht umfassen unter anderem das faktische Verbot von Streikposten, die Möglichkeit für die Kapitalisten, Streiks durch Forderung nach einer Schlichtung zu verhindern bzw. hinauszuzögern und die Einführung geheimer Abstimmungen vor Streiks.
Voetsek, Ramaphosa, Voetsek!
Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Generalstreik in Südafrika
Die Redner der SAFTU kritisierten den neuen Präsidenten Cyril Ramaphosa wegen seiner „Verbindungen mit dem 'big business'“ und die Streikenden riefen: "Voetsek, Ramaphosa, Voetsek!" Was so viel heißt wie: Hau ab Ramaphosa!