1. Mai

1. Mai

Arbeiter und Frauen im Iran am 1. Mai auf der Straße

Auch nach den landesweiten Massendemonstrationen um den Jahreswechsel im Iran wird weiter gekämpft. Nach einer Streikstatistik von Ranj Baran (Kommunistische Partei des Iran) erreichten Streiks, Proteste und Arbeiterversammlungen sogar im März 2018 einen Höhepunkt von 149 Kämpfen, seit März 2017 waren es insgesamt 1363 in der Öl- und Autoindustrie, Zuckerfabriken, bei Busfahrern, in der Straßenreinigung usw. Schüler boykottieren die Schule, weil Lehrer verhaftet worden waren.

Von Korrespondenz aus Hamburg

Vor dem 1. Mai hatte das faschistische Regime einfach wieder den Telegramm-Messenger abgeschaltet, um die Vereinigung der Arbeiter international zu sabotieren. Aber es gibt Wege, das zu umgehen, so gelangte ein Video von einer 1. Mai-Demo in Teheran auch nach Deutschland.

 

Arbeiter, Krankenhausbeschäftigte und auch Rentner sind an der 1.-Mai-Demo beteiligt. Eine Arbeiterin richtet dort in einer Rede Grüße an den 1. Mai, dem Welttag der Arbeitersolidarität. „Die ganze Welt soll von unserem Kampf erfahren!“

 

In Sprechchören wird gerufen: „Regierung: Diebe! Parlament: Diebe! Banken: Diebe! Mullahs: Diebe!“ Sie suchen nach einer Erklärung, warum 40 Jahre nach dem revolutionären Sturz des Schah und der Befreiung von der kolonialistischen Ausbeutung durch die USA, das Leben in dem reichen Iran immer noch schwerer wird. Sie prangern die grassierende Armut, wachsenden Hunger und Verweigerung der Lohnzahlung an - die Löhne liegen viermal niedriger als die offizielle Armutsgrenze. Menschen nehmen sich aus Verzweiflung das Leben.

 

Der neuimperialistische Iran gründet seine Expansionsdrang im Nahen Osten auf immer schärfere Ausbeutung der Arbeiter und Ausplünderung der Massen. Die blutige Unterdrückung im Iran hat ihr Gegenstück im Verheizen v.a. afghanischer Migranten im Krieg in Syrien, um eine iranische Vormachtstellung durchzusetzen. Auch das stößt auf schärfsten Widerspruch unter den Massen. Die Arbeiter kämpfen um die Legalisierung von Gewerkschaften. Frauen fordern einen landesweiten unabhängigen Frauenverband, um sich gegen die faschistische Unterdrückung zu wehren.