Radioaktive Gefahr

Radioaktive Gefahr

Atomarer Störfall im AKW Doel

Wie gestern bekannt wurde, hat es im Atomkraftwerk (AKW) Doel einen Störfall gegeben.

Von ffz
Atomarer Störfall im AKW Doel
Das AKW Doel aus der Luft (foto: Alexandre Jacquemin - CC BY-SA 3.0)

Nach Angaben des Betreibers Engie-Electrabel verliert der Meiler Doel 1 Kühlwasser durch ein Leck im Notkühlsystem im radioaktiven Bereich des Reaktors.

 

Skandalös ist die Vertuschungspolitik von Engie-Electrabel: Der Meiler war bereits am 23. April heruntergefahren worden. Aber das belgische Atommonopol hat eine Woche kein Wort dazu in der Öffentlichkeit verloren. Auch die deutsche Gesetzgebung erklärt "kleinere Zwischenfälle" für nicht meldepflichtig. Es handelt sich also mitnichten um ein "belgisches Problem", wie in ersten Kommentaren hier zu lesen ist.

Aktuell kommt wegen Strahlung kein Reparaturtrupp ans Leck

Die Verharmlosung des Betreibers spricht Bände. Fakt ist: Aktuell kann wegen der starken Strahlung kein Reparaturtrupp bis zum Leck im Schrottreaktor. Doel ist seit 1974 am Netz und darf, wenn es nach der Regierung und Betreibern geht, noch zehn Jahre weiter laufen.

 

„Es ist ja wohl ein „schlechter Witz, dass so etwas überhaupt erst auf Nachfrage bestätigt wird, statt dass alles sofort gemeldet werden muss", so Hannes Stockert, Umweltpolitische Sprecher der MLPD:

 

"Warum konnte überhaupt ein Leck entstehen? Noch dazu in einem so wichtigen Bereich wie dem Notkühlsystem, das im Notfall versagen wird, wenn kein Wasser mehr vorhanden ist! Engie-Electrabel und die mit ihm verbundenen belgischen Monopolpolitiker betreiben eine unverantwortliche Bagatellisierung. Das zeigt die Mutwilligkeit und den Zynismus im Interesse der Profite. Die Schrottreaktoren Doel und Tihange müssen sofort und ein für alle mal vom Netz. Dasselbe gilt für die nicht weniger gefährlichen deutschen Meiler. Die MLPD tritt für den Baustopp und die Stilllegung aller Atomanlagen weltweit ein.“