Opel
"Das Angebot wäre der Tod auf Raten für Eisenach"
"Das Angebot wäre der Tod auf Raten für Eisenach", dieses Zitat in einer Überschrift der Süddeutschen Zeitung vom 21. April stammt nicht etwa von den Opel-Kollegen in Eisenach, Bochum oder Rüsselsheim.
Nein, das obige Zitat wird Berthold Huber zugeschrieben. Der ehemalige IG Metall-Vorsitzende sitzt für die IG Metall in der Verhandlungskommission mit PSA über die Zukunft von Opel. Doch entgegen dem Geist dieser Losung betätigt er sich selbst als "Totengräber": So akzeptiert er, "dass Einsparungen notwendig seien". In sozialchauvinistischer Manier beklagt er lediglich, "dass die deutschen Standorte die Sanierung allein tragen sollten." Mit anderen Worten: Wenn auch in Frankreich Arbeitsplätze vernichtet werden, hätte er nichts dagegen.
OFFENSIV: Konsequent Stellung gegen Massenentlassungen
Dieser späte Zitaten-Klau durch Huber verdreht die Absicht der Urheber dieser Losung: So hatten am 22. März 2011 Opel-Kollegen der Betriebsratsliste OFFENSIV in Bochum bei einer Kundgebung im Werk mit einem Transparent "Nein zum Tod auf Raten - Kampf um jeden Arbeitsplatz" konsequent Stellung gegen die geplanten Massenentlassungen von 1.200 Beschäftigten bezogen. Außerdem richtete sich ihr Protest gegen jede andere Form von Arbeitsplatzvernichtung oder weiteren Psychoterror gegen Kolleginnen und Kollegen - wie Zwangsversetzungen nach Rüsselsheim.
Diesen klaren Klassenstandpunkt verfälscht Huber mit seinem Plagiat der Bochumer Opelaner - und versucht sich damit ein kämpferisches Mäntelchen umzuhängen, um seinen Verrat zu vertuschen. Offensichtlich hat er es nötig.