1. Mai

1. Mai

„Die Unterschriftensammlung hat ein riesiges Echo"

Zum 70. Jubiläum der 1. Mai-Kundgebung in Oberaden stand in Bergkamen die geplante Schließung der letzten Steinkohlezechen in Deutschland im Zentrum der Reden und Gespräche. IGBCE-Redner, Bürgermeister und der Hauptredner Michael Groschek (SPD) beschworen die harte Arbeit und die Tradition der Bergleute.

Von Korrespondenz

Zwar getraute sich keiner, die Schließung zu rechtfertigen, doch nur Lothar Wobedo vom IGBCE-Bezirk sagte, dass „wir das nicht richtig finden“. Skandalös ist deshalb, dass das Transparent von „Kumpel für AUF“ trotz breitem Protest nach der Demonstration nicht in der Festhalle aufgehängt werden durfte. Außer den Faschisten gehören die auch alle in die Gewerkschaft. Das Transparent wurde dann auf dem Vorplatz der Festhalle aufgestellt.

Mit den Zechenschließungen geht wertvoller Rohstoff verloren

„Kumpel für AUF“ und MLPD sammelten Unterschriften gegen die Zechenschließung. Ein Kollege berichtet: „Die Unterschriftensammlung hat ein riesiges Echo. Das hätte ich nicht erwartet, dass die alle so vehement gegen die Zechenschließung sind.“ Eine Frau meinte: „Zwei Herzen schlagen in meiner Brust. Einerseits die Kohle und die die Arbeitsplätze, andererseits die Umwelt.“ Im Gespräch konnten wir klären, dass mit den Zechenschließungen nicht nur ein wertvoller Rohstoff verlorengeht, sondern mit der Flutung der Zechen und dem geplanten Fracking die Umwelt erst recht massiv zerstört wird. Das hat die Frau wohl überzeugt und sie hat unterschrieben.

60 gesammelte Unterschriften sind ein guter Start

Es gab auch Kollegen, die zweifelten, ob man noch was machen kann, weil doch alles eine beschlossene Sache sei. Die Erinnerung an den großen Bergarbeiterstreik 1997 überzeugte, mit der Unterschrift zumindest schon mal ein Zeichen zu setzen. 60 gesammelte Unterschriften sind ein guter Start. Nach der Kundgebung haben Kumpel für AUF, das kommunale Personenwahlbündnis BergAUF, MLPD und der Solidaritätskreis für den von Caterpillar fristlos gekündigten Arbeiter Volker Jancic den 1. Mai beim gemeinsamen Grillen ausklingen lassen.