Rebellisches Musikfestival

Rebellisches Musikfestival

Gelsenkirchen: Auf Werbetour durch Buer

Zu dritt machten wir uns am Abend des 28. April auf. Im abendlichen Buer (Gelsenkirchener Stadtteil) wollten wir für das Festival einladen, Plakate aufhängen und die Broschüre "Über die Herausbildung der neuimperialistischen Länder" verkaufen.

Korrespondenz aus Gelsenkirchen
Gelsenkirchen: Auf Werbetour durch Buer
Nur noch 19 Tage bis Truckenthal rockt (rf-foto)

Am Busbahnhof und in der Fußgängerzone, wo täglich Hunderte Schülerinnen, Schüler und Studenten vorbeikommen, ist das Festival nun kaum zu übersehen. Wir trafen viele Jugendcliquen an, die draußen saßen oder unterwegs waren und Zeit hatten. Das Festival stieß bei den meisten auf Interesse, "40 Euro? Das ist wenig für ein Festival! Aber wenn, dann bring ich meine Freunde auch mit. Kann ich für die auch ein paar Flyer haben?"

Wir sind hier in Gelsenkirchen, da versteht man so was nicht

Großzügiger Gelsenkirchener Marokkaner

Wir stellten immer gleich vor, dass das Festival diesmal besonders gegen Kriege und Imperialismus steht und boten die Broschüre an. "Puuh, was ist das für ein langes Wort?! Wir sind hier in Gelsenkirchen, da versteht man so was nicht!" So ein junger Marokkaner. Wir: "Es sind aber nun mal Imperialisten, die andere Länder unterdrücken! Und Begriffe kann man lernen. Wenn man die Welt verändern will, muss man sich auch selbst verändern." "Mmh, das stimmt, das finde ich eigentlich gut.", sagt's und holt 10 Euro raus. "Ich schau mir das mal an, Rest ist Spende, ist ja für nen guten Zweck! Kann ich dafür noch ein Plakat für meinen Laden haben?" Klar konnte er. Wir tauschten Adressen aus und werden ihn in seinem Laden besuchen. Ein kurdischer Dönerladen-Besitzer kannte Grup Yorum (eine der Bands des Festival). Klar können wir die Plakate in seinem Laden aufhängen!