Recklinghausen

Recklinghausen

Stolz auf die Bergbau-Tradition - nachdenklich wie es weitergehen soll

Rund 1000 Demonstranten zogen vom Gewerkschaftshaus zur Kundgebung vor dem Festspielhaus der Ruhr-Festspiele in Recklinghausen. Grubenwehr in ihren orange-farbigen Arbeitsanzügen, Bergmannskapelle in ihrer traditionellen Kleidung und jede ehemalige Zeche im Kreis Recklinghausen waren mit einem Transparent vertreten.

Stolz auf die Bergbau-Tradition - nachdenklich wie es weitergehen soll
(rf-foto)

Von den Parteien war die MLPD die einzige, die auftrat. Für ihre Vertreter und weitere Redner/-innen am weithin hörbaren offenen Mikrofon des Internationalistischen Bündnisses war der Blick auf die kämpferische Tradition und Aufbauleistung der Kumpel nicht wehmütige Rückschau, sondern Herausforderung, in diesem Geist für die Zukunft der Jugend in der Region einzutreten: "Wir haben die Schließung des Steinkohlebergbaus nie akzeptiert und treten gegen die Flutung der Zeche ein" – das war der rote Faden verschiedenster Beiträge.

 

Versuche einzelner IGBCE-Funktionäre, mit Zwischenrufen das offene Mikrofon zu stören, scheiterten am Interesse der Demonstranten an der Auseinandersetzung über den weiteren Weg der Arbeiterbewegung und wurden selbstbewusst zurückgewiesen.

 

Die Reden auf der DGB-Schlusskundgebung waren geprägt von einer regelrechten Anbetung der Sozialpartnerschaft mit der Ruhrkohle AG – und konnten den Widerspruch zu der arbeiterfeindlichen geplanten Schließung des Steinkohlebergbaus doch nicht auflösen. Eine deutliche Anpassung an die Stimmung unter den Demonstranten war, dass ausnahmslos alle Redner beteuerten, dass sie die Schließung des Steinkohlebergbaus für einen Fehler halten, aber sie würden sich an Beschlüsse halten.

 

Aber das sind doch Beschlüsse der RAG und von der Bundes- und der Landesregierung, der sich diese Gewerkschafter unterwerfen, statt ihrer gewerkschaftlichen Pflicht nachzukommen, die Interessen der Kumpel zu vertreten. Wirklich spontan Beifall gab es nur, wenn Redner wie der Vertreter der Jugend für den aktiven Kampf gegen einzelne politische Maß nahmen der Großen Koalition aufriefen.

 

Das letzte Wort zur Schließung des deutschen Steinkohlebergbaus ist noch nicht gesprochen!