Ellwangen

Ellwangen

Aufgeschlossenheit für eine proletarische Flüchtlingspolitik

Wir, zwei rüstige Rentner aus Stuttgart, wollten etwas gegen die Hetze der AfD und der bürgerlichen Medien gegen Flüchtlinge unternehmen. So machten wir uns am Tag nach dem überfallartigen Polizeieinsatz gegen Flüchtlinge auf den Weg an den Ort des Geschehens, nach Ellwangen.

Korrespondenz aus Stuttgart

Wir waren ausgerüstet mit der Solidaritätserklärung der Landesleitung Baden-Württemberg und der Broschüre der MLPD „Bürgerliche Flüchtlingspolitik in der Krise“.

 

Unser erster Halt war die außerhalb der Stadt liegende LEA (Landeserstaufnahme) – eine ehemalige Kaserne. Unserer erster Eindruck: Stacheldraht für Flüchtlinge! Vor dem Tor interviewte gerade ein sechsköpfiges Team vom ZDF Länderspiegel¹ drei Flüchtlinge aus Nigeria. Sie alle waren immer noch schockiert vom nächtlichen Überfall der Polizei in ihrem Zimmer. Jeder Bewohner musste sich auf den Boden legen, die Hände wurden mit Kabelbinder auf dem Rücken gefesselt. Obwohl sie nichts getan hatten, wurden sie wie Verbrecher behandelt.

Menschenrechte müssen für alle gelten

Nun ging es weiter auf den historischen Marktplatz von Ellwangen. Die Haltung zur Flüchtlingsfrage ist heute eine besondere Anforderung an das Klassenbewusstsein geworden. Wir stellten uns als Vertreter der MLPD vor, die die Meinungen der Bewohner zum gestrigen Polizeieinsatz erfahren wollten. Keiner berichtete von Problemen im Zusammenleben. Flüchtlinge als Menschen zweiter oder gar dritter Klasse zu behandeln, ihnen nicht die gleichen Rechte zu gewähren, das lehnten alle ab. Menschenrechte müssen für alle gelten!

 

Wenn es uns in den Gesprächen gelang, eine Verbindung zur eigenen Arbeits- und Lebenssituation herzustellen, kam der Wunsch nach einer längerfristigen Zusammenarbeit mit REBELL und MLPD auf. So wurde der Film über den Bau eines Gesundheitszentrum Kobanê „Den Sieg sichern“ auf youtube sofort auf dem Handy angeschaut und mehrfach wurden Adressen und Telefonnummer ausgetauscht.

 

(Heute um 17 Uhr findet vor der LEA eine Pressekonferenz der Bewohnerinnen und Bewohner statt - mit anschließender Demonstration. Rote Fahne News wird berichtet)