ZF Gelsenkirchen

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Kämpferische Stimmung und Solidarität bei der Betriebsversammlung

Im Moment findet die Betriebsversammlung der ZF-Kolleginnen und -Kollegen in Gelsenkirchen statt – sie soll den ganzen Tag dauern.

Korrespondenz aus Gelsenkirchen
Kämpferische Stimmung und Solidarität bei der Betriebsversammlung
Die ZF-Kollegen bei ihrem Marsch durch Schalke (rf-foto)

Letzte Woche kündigte die Geschäftsleitung die Schließung des Werkes bis Ende Dezember an. Hier arbeiten 500 Kolleginnen und Kollegen und ZF ist der letzte große Metallbetrieb in Gelsenkirchen. Bereits bei Bekanntgabe letzten Mittwoch reagierte die Belegschaft kämpferisch. Am Montag war die Betriebszeitung Lenkrad erschienen unter dem Titel: „ZF-Vorstand versteht nur eine Sprache: Streik“.


Heute überbrachten AUF Gelsenkirchen, MLPD und der Frauenverband Courage solidarische Grüße. ZF-Delegationen aus ganz Deutschland waren angereist.

Die wollen, dass Ruhe ist in der Hütte

ZF-Kollege aus Gelsenkirchen

Die ZF-Kolleginnen und Kollegen im Werk antworten auf die Frage, was sie jetzt erwarten: „Mal sehen, mal abwarten.“ Doch wenn wir sie fragten, ob sie es für richtig halten zu streiken, sagten sie „ja“. Manche Kollegen arbeiten hier schon 29 bis 32 Jahre. Einer sagte: „Ich habe nur noch zwei Jahre – aber was ist mit den Jungen, mit unseren Auszubildenden, überhaupt den Jungen in Gelsenkirchen?“ Ein Anderer: „Dass die uns freigestellt haben von der Arbeit, hat doch einen klaren Grund. Die wollen, dass Ruhe ist in der Hütte."

300 bis 400 demonstrieren durch Schalke

Am Mittag wurde die Betriebsversammlung für einen Marsch um das Werk unterbrochen. 300 bis 400 Kolleginnen und Kollegen ziehen durch den Stadtteil Schalke. Ein Betriebsrat aus Friedrichshafen erklärte auf einer Zwischenkundgebung: „Hier muss gekämpft werden...“. Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) und Industriepfarrer Dieter Heisig erklärten ihre Solidarität.

 

Die MLPD diskutierte mit den Kollegen die Kampferfahrungen der Opelaner und verkaufte das "Opelbuch" "Was bleibt...10 erkämpfte Jahre Opel 2004 bis 2014". In diesen Diskussionen kam der Gedanke auf, ob man das Werk nicht einfach gleich besetzen soll. Sicher ist, dass die MLPD an der Seite der Belegschaft steht, wenn sie sich für einen Kampf entscheiden.