Essen
MLPD und Rebell-AG organisieren Protestaktion gegen Abschiebung
Am 9. Mai protestierten 70 Anwohnerinnen und Anwohner, Jugendliche, Mütter, Kinder in Altendorf gegen die Abschiebung der Familie Maquani. Die Mutter und fünf in Deutschland geborene Kinder sollten vor einigen Wochen in den Kosovo abgeschoben werden, wo sie noch nicht einmal die Sprache sprechen.
Die Teilnehmer der Aktion waren Roma, Menschen aus dem Irak, der Türkei, Deutschland und anderen Ländern. Eine junge, aus Syrien stammende Mutter sagte: "Das finde ich sehr gut und ganz wichtig. Es betrifft so viele Leute, aus allen verschiedenen Ländern."
Die MLPD und die AG des Rebell gegen Abschiebung hatten diesen Protest organisiert. Die brutale Abschiebepraxis der Stadt Essen ist Teil des Rechtsrucks der Regierung. Bei der Aktion wurden gleiche Rechte für Deutsche und Migranten gefordert. Der Sprecher der MLPD führte aus, dass es vielleicht nicht möglich ist, jede konkrete Abschiebung zu verhindern, aber gegen diesen Rechtsruck müssen wir uns zusammenschließen. Und sich zu organisieren, hat Zukunft. Denn der Kampf gegen den Kapitalismus, der die Ursache ist, muss überall geführt werden.
Einstimmig wurde eine Protestresolution verabschiedet und über anwesende Familienmitglieder wurden die herzlichsten Grüße an die Familie ausgerichtet. Ihr Stadtteil steht hinter ihnen! Der Ruf: "Die Maquanis bleiben hier!" hallte oft durch den Stadtteil. Ein Familienmitglied berichtete, dass es der Mutter und besonders den Kindern gesundheitlich nicht gut geht und sie ärztliche Hilfe brauchen.
Wir diskutierten noch lange, wie der Kampf weitergeführt werden muss. Wartet man auf den Petitionsausschuss des Landtags und hofft auf den Oberbürgermeister? Oder müssen wir diese Mittel zwar voll ausschöpfen, aber vor allem gemeinsam politisch Druck aufbauen und den Widerstand organisieren?
Die vorbereiteten Unterschriftenlisten waren schnell voll. Eine junge Frau aus der Familie sammelte unablässig: "Ich spreche jeden auf die Unterschrift an und erkläre es ihnen."