Hamburg
24-Stunden-Streik für Arbeitsplätze bei Holsten-Berauerei
Am Morgen des 22. Mai versammelten sich 50 Kolleginnen und Kollegen vor dem Haupttor der Holsten-Brauerei, die zum Carlsbergkonzern gehört, in Hamburg Altona. Darüber hinaus streikte die gesamte Frühschicht gegen die drohende Vernichtung von 70 Arbeitsplätzen im Zuge des Umzugs 2019 in eine modernere Produktionsstädte in Hamburg Süd.
Die Verlängerung der Regelarbeitszeit auf sieben Tage wurde schon vorher in einer Abstimmung unter den Kolleginnen und Kollegen abgewehrt – die Konzernleitung kennt die Kampfbereitschaft der Belegschaft aus früheren Streiks.
MLPD-Faltblatt kam gerade richtig
Die Kolleginnen und Kollegen, denen wir von der MLPD-Geschäftsstelle - auch als Nachbarn - zum Streik gratulierten, sind empört: „Alles wird digitalisiert, wir sollen rund um die Uhr, sieben Tage in der Woche, arbeiten. Es soll nur noch ein Wochenende pro Monat frei sein, das ist Gift für Familien. Die Arbeitszeit soll auf 32 Stunden verkürzt werden – ohne Lohnausgleich!“ Da lagen wir natürlich mit unserem MLPD-Faltblatt „Für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!“, für den 6-Stundentag von Montag bis Freitag, genau richtig. „Nächste Woche wird wieder verhandelt – und dann kommt die Urabstimmung! Ein Streik während der WM ist bei Holsten ein sehr gutes Druckmittel!“
Senat verschacherte Werksgelände
Vom Hamburger Senat erwartet die Belegschaft inzwischen nicht mehr viel. Er zeigt sich hier augenfällig als rücksichtsloser Dienstleister des internationalen Finanzkapitals. Er hat das Vorkaufsrecht des ab 2019 stillgelegten Werksgeländes an die Immobilienhaie verschachert, statt der gemeinnützigen eigenen Wohnungsbaugesellschaft den Zuschlag zu geben. Die Perspektive des Sozialismus, als Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung, wurde bei diesen Gesprächen von einigen positiv aufgenommen.