Brasilien
Mercedes-Benz-Arbeiter streiken weiter
Die Arbeiter fordern einen Tarifvertrag, der die Löhne und Gehälter an die Lebenshaltungskosten anpasst.
Seit dem 14. Mai streiken die Kolleginnen und Kollegen kollektiv. Jeden Tag gibt es eine Versammlung. Ein Verhandlungsergebnis wurde bereits abgelehnt, weil es nur einen Inflationsausgleich vorsieht und die Sozialklauseln (z.B. Bezahlung bei Krankheit) nicht fortgeschrieben werden sollen. Die Erfolgsprämie soll „neu“ berechnet werden ...
Anfang Mai war der Gesamtbetriebsrats-Vorsitzende Michael Brecht zu Besuch bei den Kollegen. Er sprach sich für die Solidarität und den erfolgreichen Kampf aus. Das muss man aber in der IG Metall praktisch organisieren!
Die Lage ist nun zugespitzt: Es kommt eine politische Dimension dazu. Denn gestern rief Mercedes Benz das Arbeitsgericht an, um den Streik zu untersagen. Das geht einher mit den Versuchen der rechten brasilianischen Regierung unter Michel Temer, die Arbeitsgesetze und die staatlichen Renten zu zerschlagen, was bisher am Widerstand der Arbeiter- und Volksbewegung scheiterte.
Philipp Schiemer, Chef von Mercedes Benz Brasilien, unterstützte den Parlamentsputsch 2016 als führender Vertreter des Kapitalistenverbands São Paulo und den Angriff auf die Rechte der Arbeiter. Er lügt, wenn er sagt, die „neuen“ Gesetze würden Brasilien aus der Krise führen. Es geht nur um Profit! Außerdem muß die Erpressung der Firma zurückgewiesen werden: Wenn die Kollegen das schlechte Verhandlungsergebnis nicht akzeptieren, droht die Firma mit Vernichtung von 340 Arbeitsplätzen!
Deshalb muss die politische Dimension klar gemacht werden. Es gib kein „Zurück“ zur negativ ausgerichteten Klassenzusammenarbeit und an den Verhandlungstisch. Im Sinne der Solidaritätschartas (iawc.info) müssen wir die internationale Solidarität (z.B. über die IG Metall-Mitglieder und -Vertrauensleute) organisieren.