Schalkau / Truckenthal
Dirk Löther befördert - oder strafversetzt?
Die Thüringer Zeitung Freies Wort meldet heute, dass es an der Spitze der Landespolizeiinspektion Saalfeld gestern einen Führungswechsel gegeben habe. Nach Mitteilung der Behörde wechselte Polizeidirektor Dirk Löther in die Landespolizeidirektion Erfurt. In Saalfeld übernimmt Polizeidirektor Lutz Schnelle, der schon von 2002 bis 2012 bei der Kriminalpolizei in Saalfeld beschäftigt war.
Die Frage ist: Wurde Scharfmacher Dirk Löther, der das Rebellische Musikfestival verbieten wollte, den Talkessel von Truckenthal vorübergehend einkesseln ließ und Stefan Engel, einem der Schirmherrn des Rebellischen Musikfestivals, sowie weiteren vier Unterstützern des Festivals einen "Gefährder"-Brief schickte, jetzt befördert oder strafversetzt?
Vom Einsatz des Flugblatts der MLPD "Jetzt nachsetzen und die Kräfte stärken im Kampf gegen die Rechtsentwicklung der Regierung" gestern in Schalkau berichtet eine Korrespondentin:
"Freitag Vormittag - bestens geeignet, am Supermarkt Tegut einen Stand zu machen, da für Schalkau doch recht viele Leute einkaufen. „Bewaffnet“ mit dem aktuellen Flugblatt, etlichen Exemplaren des Rote Fahne Magazins sowie Mitmachlisten für das Internationalistische Bündnis und einiger Grundsatzliteratur der MLPD stellten wir den Stand am Rande des Parkplatzes - dennoch gut sichtbar - auf.
Ein super Vorteil war, dass ich viele Leute persönlich kenne. Man kommt viel leichter mit ihnen ins Gespräch. Die Stimmung in der Bevölkerung war zu 95 % aufgeschlossen, die Leute nahmen das Flugblatt und waren hell empört über den Polizeieinsatz an Pfingsten. Viele wussten entweder nur aus der Zeitung etwas oder vom Hörensagen, aber nicht, was wirklich abgelaufen war.
Mit dem Argument, die Polizei stellt sich mit dem Einsatz unter Führung von Herrn Löther über das Gesetz, trafen wir den Nagel auf den Kopf. Helle Empörung bis hin zu 'die spinnen wohl' oder 'das geht gar nicht' - so waren die meisten Aussagen. Wenn wir ins Spiel brachten, das die hier angewandten Methoden Nazimethoden gleichkommen, war die Empörung noch größer.
Zum Schluss kam eine etwas ältere Frau. Ich übergab das Flugblatt, sie las die Überschrift und war schockiert. 'Wo soll das noch hinführen.' Ich entgegnete: 'Ich selber habe mich beim Internationalistischen Bündnis organisiert, wir können das nur gemeinsam gegen den zunehmenden Rechtsruck der Bundesregierung schaffen.' Sie darauf 'Das ist richtig, aber lass mich das erst mal lesen und mich damit beschäftigen, dann sehen wir weiter.'
Noch vor ein paar Monaten war zu spüren, dass die Leute sehr mit sich beschäftigt waren. Kein Vergleich zu Freitag. Zunehmend ist zu spüren, dass die Bevölkerung sich mehr und mehr politisiert."