ZF TRW Gelsenkirchen
"Von wegen wir sind 'zu teuer'"
Zu den vorgeschobenen "Gründen" von ZF, die sie für die massive Arbeitsplatzvernichtung im Werk Gelsenkirchen-Schalke ins Feld führen, schreibt die Kollegenzeitung "Selber Lenken":
Uns zu erzählen, wir in Schalke seien "zu teuer" oder gar "ein Zuschussgeschäft", ist dreist. Wir sind nicht doof und lassen uns nicht verhöhnen.
Der ZF-Konzern schwimmt im Geld. 2017 wurde der Umsatz um 3,6 Prozent auf 36,4 Milliarden Euro erhöht, 2,3 Milliarden Euro werden offiziell als Gewinn zugegeben. Der ist real noch viel höher. Unter anderem gehören auch die zirka 6 Milliarden dazu, mit denen die Verbindlichkeiten gegenüber den Banken durch den Kauf von TRW bereits halbiert wurden. Oder die über 2 Milliarden Euro, die für die Weiterentwicklung von Elektroantrieben und in das automatisierte Fahren investiert werden sollen.
Durch welche Arbeit wurde das denn geschaffen, wenn nicht durch unsere? Diese Manager und Finanzhaie leben doch wohl auf unsere Kosten! Der Lohnanteil am Umsatz in Schalke liegt in der Größenordnung von 12 Prozent, das heißt von acht Stunden arbeiten wir sieben Stunden unentgeltlich für ZF. Da sind die 500 Euro Prämie, die wir auch noch versteuern müssen, ja wohl eine Beruhigungspille.
Während im Gesamtkonzern der Umsatz pro Beschäftigten zirka 250.000 Euro im Jahr betrug, war er in Schalke mit zirka 350.000 Euro (bei 560 Beschäftigten und 200 Millionen Umsatz) noch um deutliche 40 Prozent höher. Das Werk ist für ZF eine Goldgrube! Aber wenn sich woanders noch mehr aus den Arbeitern rausholen lässt, dann wollen sie uns fallenlassen - aus reiner Profitgier! Diese Logik ist nicht unsere. Wir stehen auf der anderen Seite - zusammen mit den Kollegen in allen Ländern, ob Tschechien, Polen oder sonstwo, die für ZF ihre Knochen hinhalten.