Automonopole
"Dieselkrise ist beendet" - von wegen!
„Bosch ruft Ende der Dieselkrise aus“¹ titelten die bürgerlichen Medien, im Zusammenhang mit der Vorstellung eines neuen Dieselmotors, der weit unter den gesetzlichen Stickoxid-Schadstoffwerten liegen soll. Kurz danach wurde bekannt, dass nicht nur in den USA, sondern auch hier gegen Bosch und seinen Chef Volkmar Denner Klagen vorliegen. "Ohne Bosch hätte es Dieselgate nicht gegeben", sagt der Anwalt Andreas Tilp.
Ähnlich geht es auch BMW und Daimler, die trotz sich häufender Enthüllungen und Fakten ihre weiße Weste in der Öffentlichkeit verteidigten. Ende Februar musste BMW gegenüber dem Kraftfahrtbundesamt einräumen, dass in etwa 11.400 Pkw falsche Software eingebaut worden sei. Und jetzt Daimler: Das Kraftfahrt-Bundesamt hat den Rückruf von 4.900 Mercedes Vito-Transporter wegen Verdacht auf Abgasmanipulation angeordnet. Doch möglicherweise geht es um eine Dimension von 600.000 Fahrzeuge, die zurückgerufen werden müssen.²
Auch Porsche muss aus gleichem Grund 60.000 Macan und Cayenne–Dieselautos zurückrufen und Audi die Auslieferung der A6 und A7 mit 271-PS-Motor stoppen. Die VW-Krise ist damit endgültig zur Krise des kriminellen Autokartells geworden!
Und das obwohl die alte und neue Bundesregierung und ihre „industriefreundlichen“ Verkehrsminister Alexander Dobrindt und sein Nachfolger Andreas Scheuer (beide CSU) die „Diesel-Debatte still und leise beenden“³ wollten.
Jetzt kommt es darauf an, dass die Automobilarbeiter und die Umweltbewegung weiter am Ball bleiben. Denn noch werden die Hauptverantwortlichen in den Konzernetagen nicht zur Rechenschaft gezogen. Auch kann es nicht sein, dass die noch zu erwartenden Strafen und Folgen auf die Belegschaften abgewälzt werden.