Wolfsburg
VW-Betriebsversammlung mit Pathos und Kritik
Die Betriebsversammlung bei VW am Stammsitz Wolfsburg am 6. Juni begann mit viel Pathos: „VW hat ganze Generationen geprägt.“ „Der 45millionste Wagen fuhr gestern vom Band“. „Die VW–Currywurst wird 45 Jahre alt“ (Gemeint war die Marke).
"Wir müssen nun Vertrauen wieder aufbauen und den Weg der Aufklärung weiter gehen“, waren die Worte von Bernd Osterloh als Konzernbetriebsratsvorsitzender. Ein Lächeln bei vielen Kolleginnen und Kollegen. Dieser Weg führte bisher durch einen dunklen Tunnel aus dem kaum Licht nach außen dringt. Der Zukunftspakt sei eine Erfolgsgeschichte und nun zu 93 Prozent erfüllt – auch das eine für einen IG-Metall- Funktionär unwürdige Aussage, den Abbau von 30.000 Arbeitsplätzen als Erfolg zu feiern. Dabei hat er nicht die Arbeitereinheit, sondern die Gewinnmaximierung im Auge.
Als VW-Vorstand Herbert Diess vom „Abbau von Bürokratie und Beamtentum vor allem im Konzernvorstand“ sprach, bekam er Applaus. Viele Beschäftigen denken dabei, es ginge den Managern an den Kragen. Tatsächlich können wir sicher sein, dass es hier um die unteren Angestellten, den Sachbearbeitern, Qualitätssicherern, Instandhaltern, Nacharbeitern usw. geht.
Belegschaft kritisiert erwartete Flexibilität
Viele Kolleginnen und Kollegen sind erleichtert, wenn es im August und September acht mal eine 4-Tage-Woche gibt. Gleichzeitig kritisieren sie die von uns erwartete Flexibilität aufgrund des kriminellen Abgasbetrugs.
Besonders kritisierten Kollegen die unerträgliche Hitze in den Hallen und unwürdiges Verhalten von Produktionsleitern: Ventilatoren werden nur für Maschinen aufgestellt! Die Beschäftigten müssen sich einen ausreichenden Hitzeschutz selbst erkämpfen, seien es technische Maßnahmen oder verlängerte Pausen – es geht um Sofortmaßnahmen!