Türkei
Weltweiter Aktionstag bei DHL Express
Zur Verteidigung der Gewerkschaftsrechte hat die Internationale Transportarbeiter-Föderation (IFTU) vorgestern zu einem weltweiten Aktionstag aufgerufen - sie vertritt weltweit 19 Millionen Arbeiterinnen und Arbeiter. Auch die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF) ruft dazu auf.
Anlass war die Kündigung von neun Arbeitern von DHL Express und die Weigerung, TÜMTIS als Gewerkschaft bei DHL Express anzuerkennen. Die entlassenen DHL Express-Kollegen haben vor dem Werksgelände einen Sitzstreik begonnen.
Seit Anfang 2017 kämpft die Gewerkschaft TÜMTİS (Tüm Taşıma İşçileri Sendikası – Gesamtgewerkschaft der Transportarbeiter) um die Anerkennung als Gewerkschaft bei DHL Express. Das türkische Arbeitsministerium hatte bereits Anfang 2017 die Anerkennung von TÜMTIS bei DHL Express amtlich bestätigt. Dagegen legte DHL Express jedoch Widerspruch vor Gericht ein. Mit dieser Verzögerungstaktik erhöhte die Geschäftsleitung den Druck auf die Beschäftigten - durch Entlassungen, Diskriminierung und Einschüchterungsversuche.
TÜMTIS-Mitglieder stehen seit dem 17. Juli 2017 Streikposten, um dagegen zu protestieren. Am 5. Juni 2018 haben türkische Gerichte den Widerspruch von DHL Express abgewiesen und TÜMTIS als repräsentative Gewerkschaft bei DHL erneut bestätigt. IFTU und ETF fordern die Rücknahme der Entlassungen sowie die Anerkennung von TÜMTİS bei DHL Express durch Verzicht auf Berufung. DHL Express gehört zur DHL-Group1 und hat weltweit über 100.000 Beschäftigte in über 220 Ländern und Regionen.