Düsseldorf
Spahn und Laumann unter Buh-Rufen empfangen
Am 20. Juni haben an den Unikliniken Essen und Düsseldorf weitere Streiks für eine tarifliche Personalbemessung stattgefunden.
350 Kollegen und Kolleginnen in Essen und 500 Kolleginnen und Kollegen in Düsseldorf haben am Warnstreik teilgenommen. Sie trafen sich mit 4.000 Pflegekräften und anderen Krankenhausbeschäftigten in Düsseldorf, um gegen die Zustände in den Kliniken zu demonstrieren.
Wut über menschenunwürdige Verhältnisse
Viele, vor allem junge Pflegekräfte waren das erste Mal im Streik. Sie sind wütend über die menschenunwürdigen Verhältnisse für Patienten und Personal, unter denen sie arbeiten müssen. Das bekamen auch die 16 Gesundheitsminister, angeführt von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) zu spüren.
Wir sind heute hier und versprechen, dass wir Tag für Tag mehr werden und lauter werden, bis sie ihren leeren Versprechungen endlich Taten folgen lassen!
Eine Kollegin
Spahn sagte, dass bis 2020 pflegewissenschaftliche Untersuchungen stattfinden sollten, die über die Situation in der Pflege Aufschluss geben sollen. Das ist ein Witz! "Zu spät, Zu spät!", wurde skandiert.
Eine Kollegin konnte auf die Bühne und sagte Spahn mutig ins Gesicht: "Alle, die hier stehen, wissen was es heißt, einen Menschen alleine sterben zu lassen. Ich habe die Schnauze voll davon, unter diesen Bedingungen weiter meinen Beruf zu machen. Wir sind heute hier und versprechen, dass wir Tag für Tag mehr werden und lauter werden, bis sie ihren leeren Versprechungen endlich Taten folgen lassen!" Das war ein weiterer Schritt in einen Kampf für ein besseres Leben, der große gesellschaftliche Bedeutung hat.