Gewerkschaften
Elektromobilität setzt 30-Stunden-Woche auf die Tagesordnung!
Allein die neue Konkurrenz, vor allem aus China, zwingt die deutschen Autokonzerne, beim Umstieg auf Elektroantriebe Gas zu geben.
Nach der neuen ELAB-Studie des Fraunhofer-Instituts, die von Autokonzernen und der IG Metall in Auftrag gegeben wurde, könnten über 100.000 Menschen ihre Arbeitsplätze verlieren. Denn nach der kapitalistischen Logik soll die Tatsache, dass ein E-Antrieb nur ein Sechstel so viele Teile wie ein Verbrennungsmotor braucht, für die Profitmaximierung genutzt werden.
Das fordert die Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung heraus, den Kampf um die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich auf die Tagesordnung zu setzen, die die MLPD Mitte der 1990er Jahre aufgestellt hat. Sie würde rechnerisch zum Erhalt, bzw. zur Schaffung von 125.000 Arbeitsplätzen in der Autoindustrie führen.¹
Warum lehnt die IG-Metall-Führung die Forderung der allgemeinen Arbeitszeitverkürzung auf Kosten der Profite ab?
Der IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann appelliert dagegen an „Firmen und Politik jetzt die Weichen richtig (zu) stellen“.² Dazu fordert er, dass Batterien und andere E-Komponenten in Deutschland produziert werden, was die Automonopole jedoch weitgehend ablehnen. Laut der oben genannten Studie könnte das jedoch nur 25.000 Arbeitsplätze erhalten. Warum lehnte es die IGM-Führung bereits bei der letzten Tarifrunde ab, die allgemeine Arbeitszeitverkürzung auf Kosten der Profite zu fordern?
Ein Kampf den es seit Bestehen des Kapitalismus gibt, der den Gedanken enthält, dass die Arbeiter die Früchte der wachsenden Arbeitsproduktivität ernten sollen, was erst richtig in einer sozialistische Gesellschaft möglich ist.
Doch daran hat die IGM-Führung offensichtlich kein Interesse. Sie unterstützt die kapitalistische E-Mobilität, damit „die deutsche Automobilindustrie ..(nicht) ...ihre Innovationsführerschaft verliert“.³ Gebraucht wird jedoch eine IG Metall als Kampforganisation in härteren Zeiten!