NSU-Prozess

NSU-Prozess

Tiefe Enttäuschung über die Urteile

Der NSU-Prozess ist zu Ende, aber die Angehörigen der Opfer zeigen sich mehrheitlich enttäuscht über die gesprochenen Urteile. Tayfur Özcan, Ehemann von Dilek Özcan, deren Vater NSU-Opfer ist und in Nürnberg ermordet wurde, erklärte gegenüber Rote Fahne News:

Von mr / ffz
Tiefe Enttäuschung über die Urteile
Ismail Yasar (foto: Twitter)

Das Urteil ist lächerlich! Eine Frau, die jahrelang in den Untergrund abgetaucht war und bei allen Vorgängen mit beteiligt war, hätte ein viel härteres Urteil verdient. Nach meiner Meinung wäre Sicherungsverwahrung angezeigt gewesen, das hätte man beantragen müssen.

 

Es ist Hohn und Spott, was in den Videos gezeigt wird, sie wusste über alles Bescheid! Sie hätte es verdient, in der Haft alt und grau zu werden.

Unverständliches Strafmaß

Der Mittäter André E. wurde zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt, dabei trägt er die Schuld, dass die Mörder jahrelang untertauchen konnten, indem er ihnen die Identität lieh. Auch da kann ich das Strafmaß nicht verstehen.

"Verfassungsschutz"? Eher eine Bedrohung als ein Schutz

Was ist das für ein Rechtsstaat, in dem Steuerhinterziehung härter bestraft wird als diese schrecklichen Morde und die Beihilfe dazu. Dieses Wort „Verfassungsschutz“ sollte in Deutschland geändert werden, das ist kein Schutz, sondern eher eine Bedrohung.

 

Beim Treffen der Kanzlerin Frau Merkel mit den Familien der Opfer hat sie umfassende Aufklärung versprochen, nach fünf Jahren Prozess ist das Ergebnis eine Enttäuschung.

 

Diejenigen, die so etwas nicht erlebt haben, können nur schwer nachvollziehen, welches Leid uns damit zugefügt wurde, meine Frau hat ihren Vater verloren, Ismail Yasar.