Tour de France 2018
Bauern nutzen die Gelegenheit zum Protest
Wieder einmal steht der Radsport am Pranger: Die Radsportfans haben an fast allen Etappenorten den viermaligen Toursieger Chris Froom und seine Mannschaft von SKY ausgebuht!
Die große Überlegenheit des Teams SKY erinnert an die US-Postal- und Diskovery-Mannschaften des Doping-Betrügers Lance Armstrong und macht alle Anti-Doping-Fachleute berechtigterweise misstrauisch! Besonders die Fangemeinde des größten Radrennens der Welt. Und tatsächlich hat der UCI nach 10-monatiger Untersuchung(!) im letzten Moment Froome einen Freifahrtschein für sein Dopingvergehen auf der Vuelta 2017 und damit eine Startberechtigung bei der Tour erteilt.
Das ging natürlich nicht ohne die Londoner Nobel-Anwaltkanzlei von Armstrong, für die Froom angeblich eine Millionensumme investiert hat. Die Italiener Ulissi (2015) und Petacchi (2008) haben für das gleiche Vergehen neun und zehn Monate Sperre erhalten! Es deutet sich nun im letzten Drittel der Tour an, dass nicht mehr Froom, sondern Mannschaftskamerad Geraint Thomas das Gelbe Trikot bekommen soll: Offensichtlich lässt sich Froom nicht mehr so gut vermarkten und man setzt auf das neue „Rennpferd“ Thomas. Jedenfalls ist das Problem Doping nicht vom Tisch, aber auch nicht beweisbar.
Auf der 16. Etappe nutzten Bauern aus der Gegend von Carcassonne den Trubel der Tour , um gegen die EU-Subventionskürzungen aus Brüssel aufmerksam zu machen. Direkt vor dem Fahrerfeld hatten sie Heuballen auf der Straße aufgebaut und durch eine gleichzeitig freilgelassene Schafherde gelang es der Polizei nicht, das Hindernis schnell genug zu beseitigen, weil sie die Schafe erst einfangen mussten. Danach ging sie ganz brutal mit Tränengas gegen die Demonstranten vor. Das traf aber auch Fahrer und Zuschauer, so dass die Etappe um zehn Minuten unterbrochen werden musste.
Ob gegen die EU- oder Macron-Regierung: der Widerstand der Franzosen gegen die ständige Verschlechterung ihrer Lebenslage ist ungebrochen.