Marokko
Boykott inspiriert Nachbarländer
In einem Brief bedanken sich die Genossen der marxistisch-leninistischen MMLPL für die Solidarität von Gabi Fechtner, der Vorsitzenden der MLPD.
Die Bundesregierung hat Marokko zu einem sicheren Herkunftsland erkoren. Rote Fahne-Leser wissen, dass dort eine scharfe politische Repression existiert. Die Genossen bedanken sich für ein Grußwort von Gabi Fechtner an den marokkanischen Volksmarsch vom 8. Juli:
Wir fühlen uns sehr geehrt von der Unterstützung durch eure revolutionäre Partei
Marxistisch Leninistische Organisation MMLPL¹
„Wir fühlen uns sehr geehrt von der Unterstützung durch eure revolutionäre Partei für den Kampf unseres Volkes für die Freiheit und die sofortige Befreiung der politischen Häftlinge des Hirak im Rif. Wir haben euer Kommuniqué ins Arabische übersetzt und wir werden es während des Volksmarsches vom Sonntag, 8. Juli, in Casablanca verteilen.
Seit dem 1. April 2018 haben wir mit einer neuen Kampferfahrung begonnen: den Boykott von drei Produkten dreier kapitalistischer Gesellschaften:
- Die Milchprodukte der französischen Gesellschaft Danone Centrale
- Die Mineralwasserprodukte der Gesellschaft Sidi Ali, die der Vorsitzenden der marokkanischer Unternehmerschaft gehört
- Die Erdölprodukte der Gesellschaft Ifriqiya, die dem marokkanischen Milliardär Aziz Akhnouche gehört, der auch Minister für Landwirtschaft und Meeresfischerei ist.
Dieser Boykott, der von Jugendlichen über Facebook initiiert wurde, wegen der hohen Lebenshaltungskosten, ist ein voller Erfolg, denn die Mehrheit der Bevölkerung sucht nach Kampfmitteln, die sie aus der Schusslinie polizeilicher Repression nehmen. Und das hat jetzt zu einer massenhaften Beteiligung geführt.
Generaldirektor in der Defensive
Die vom Boykott betroffenen Gesellschaften haben bis heute Verluste von Milliarden von Dirham eingebüßt. Der Generaldirektor der französischen Gesellschaft hält sich zur Zeit in Marokko auf und will niedrigere Preise anbieten, denn die Volksmassen der benachbarten Länder, vor allem in Tunesien und Ägypten, lassen sich gerade von dieser Erfahrung inspirieren."
¹ Marokkanische Marxisten-Leninisten Proletarische Linie (MMLPL)