DHL Express Istanbul

DHL Express Istanbul

Belegschaft setzt wichtige Arbeiterrechte durch

Seit gut anderthalb Jahren kämpft die Belegschaft der Istanbuler Niederlassung der DHL Express um Anerkennung ihrer gewerkschaftlichen Rechte.

Von hm

Sie haben durchgesetzt, dass DHL Express mit der Gewerkschaft TÜMTİS, einer Branchengewerkschaft der Türk-İş, in Tarifverhandlungen eintreten muss. Sie verfügt im Betrieb über die höchste Mitgliederzahl, und die übersteigt auch die unterdrückerische 10-Prozent-Hürde – zwei Bedingungen, ohne die eine Geschäftsleitung nicht verpflichtet werden kann, mit irgend jemandem Verhandlungen über einen Tarifvertrag aufzunehmen (siehe Rote Fahne News).

Solidarität auch aus dem Ausland

Die TÜMTİS wollte das durch einen Gerichtsbeschluss¹ feststellen lassen, aber die Unternehmensleitung legte Widerspruch gegen den Antrag ein und entließ gleichzeitig neun gewerkschaftlich organisierte Kollegen. Die Kollegen und die Führung ihrer Gewerkschaft riefen zur Solidarität auf, auch durch Kampfaktionen – und bekamen sie: aus dem Ausland genauso wie im Land: Unter anderem von den Vorständen der Dachverbände DİSK und KESK, der Schwestergewerkschaften in der Türk-İş, die die Streikenden besuchten und ihnen Unterstützung zusagten.

 

Vergangenen Monat, am 5. Juni, gab das Gericht der TÜMTİS Recht. Die DHL sah offenbar keine Chance mehr, den Arbeitern ihre Gewerkschaftsrechte weiter zu verweigern, und verzichtete auf Revision. Damit wird es bei DHL Express in Istanbul zum ersten Mal überhaupt einen Tarifvertrag geben.

 

Die TÜMTİS rief dazu auf, im Kampf nun entschlossen nachzusetzen, und dankte allen Unterstützern.