Truckenthal
Pilotprojekt auf dem Sommercamp: „Dialektik für Einsteiger“
Mit über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, darunter über 40 Jugendlichen, begannen am Montag die ersten beiden Lektionen des Dialektikkurses „Dialektik für Einsteiger“ mit Stefan Engel.
Mit über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, darunter über 40 Jugendliche, begannen am Montag die ersten beiden Lektionen „Dialektik für Einsteiger“ mit Stefan Engel. Der Kurs ist ein Pilotprojekt auf dem Sommercamp des REBELL. Er geht über drei Vormittage. Stefan war 37 Jahre Vorsitzender der MLPD und ist heute Leiter des Redaktionskollektivs REVOLUTIONÄRER WEG. Jedes Jahr besucht er das Sommercamp. Mit dem Kurs führt er Jugendliche ohne Vorkenntnisse ausgehend von ihren persönlichen Erfahrungen an die dialektische Methode heran.
Erste Lektion
Es begann damit, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich vorstellen – wie alt sie sind, aus welcher Stadt, was sie tun ... Dabei kam die Dialektik in der Gruppe zum Vorschein. Das wurde im Lehrbogen zusammengefasst: „Wir stellen fest: Wir sind eine Gruppe von Kolleginnen, Kollegen und Genossen, die die dialektische Methode erlernen will. Diese Gruppe setzt sich aus verschiedenen Personen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, Berufs, Ausbildung mit vielfältigen praktischen und theoretischen Erfahrungen zusammen. Die Gruppe ist also eine Einheit der Gegensätze.[...]“
Zweite Lektion
Die zweite Lektion begann mit der Frage an die Jugendlichen, ob sie eine Weltanschauung haben und was sie sich darunter vorstellen. Anschaulich kam hervor, dass die persönliche Weltanschauung sich in allem ausdrückt: was man macht und wie man es macht, in jedem Bereich des Lebens, in der Denk-, Arbeits- und Lebensweise der Menschen. Auf anschauliche Art stellte Stefan den Kampf der zwei großen Weltanschauungen gegenüber, der proletarischen und der bürgerlichen Weltanschauung. Die proletarische Weltanschauung, der dialektische Materialismus, ist lebensbejahend, sie dient der Befreiung der Arbeiter und Unterdrückten, befasst sich mit der gesamten Wirklichkeit. Dagegen versucht die bürgerliche Weltanschauung, die Dinge zu verschleiern, weil sie den Kapitalismus erhalten will.
„So reden die bürgerlichen Politiker von einer angeblichen 'sozialen Marktwirtschaft'. Für die gibt es keine Wirtschaftskrisen. Wenn es doch zu Krisen kommt, wird dann herum geredet, dass die Krise wegen subjektiven Versagens ausgebrochen ist. Dann sind die Banken schuld, die nicht richtig gearbeitet haben oder ähnliches, der eine oder andere zu gierige Manager etc. Der Kapitalismus wird aus der Schusslinie genommen,“ so Stefan.
An praktischen Beispielen wurde die Bewegung der Materie erarbeitet. „[…] Welche Formen der Bewegung gibt es in der Materie? Was ist das für eine Bewegungsform, wenn jemand um den Tisch läuft? […] Der Stoffwechsel hat ihm Energie gegeben, er konnte rennen - mechanische Bewegung - dabei schwitzt er, der Körper wird warm. Dabei kann man schon beobachten, wie sich verschiedene Formen der Materie ineinander verwandeln.[...]“
Wie die Ergebnisse des Kurses auf dem Camp Wirklichkeit werden, beschäftigt die Jugendlichen
Fast alle Jugendlichen waren begeistert und konzentriert bei der Sache und kamen am zweiten Tag wieder. In den Pausen wurde Sport gemacht. Zwei Jugendliche meinten, dass es schwer ist, aber dass es wichtig ist, die dialektische Methode zu lernen, und sie wollen zu den beiden weiteren Kursen hingehen und sich weiter mit der Dialektik beschäftigen. Wie die Ergebnisse des Kurses auf dem Camp Wirklichkeit werden, beschäftigt die Jugendlichen. „Das ist neu für mich, dass man alles als System, im Zusammenhang, verstehen muss und dass eine vereinzelte Betrachtung metaphysisch ist. Das müssen wir in unserer Zeltgruppe verwirklichen,“ so eine REBELLin.
Die Durchführung des Kurses auf dem Sommercamp ist etwas Neues. Leitungsmitglieder des REBELL lernen dabei, den Kurs künftig selbst an den Orten durchzuführen.