Hiroshima
Polizei in Hiroshima nimmt Kundgebungsteilnehmer fest
Mitglieder einer Organisation von Evakuierten der Nuklearkatastrophe von Fukushima und ihre Unterstützer nahmen am 6. August 2018 an verschiedenen Friedenskundgebungen und Veranstaltungen in Hiroshima teil.
Am 73. Jahrestags des Atombombenabwurfs des US-Imperialismus auf Hiroshima, dem Hunderttausende von unschuldigen Zivilisten zum Opfer fielen, brachten sie zum Ausdruck: Die Überlebenden der Atombombenanschläge von Hiroshima und der Evakuierten von Fukushima sind beide Opfer einer nuklearen Katastrophe und der fortgesetzten atomaren Strahlung.
"Unser Ziel war es", so schreiben sie, "uns mit Hiroshima zu vereinen und gemeinsam zu handeln, um diese anhaltenden Katastrophen in der Welt zu beenden." Am Abend des 6. August 2018 hielt die Delegation der Fukushima-Evakuierten vor der großen Zahl von Menschen, die zu diesen Friedensveranstaltungen aus aller Welt kamen, Reden in japanischer und englischer Sprache. Unsere Rede gedachte der Opfer der Atombombenangriffe von 1945 und der endlosen Schäden, die durch die Atomkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 entstanden sind.
Viele japanische und ausländische Friedenskämpfer und Touristen, die Hiroshima zu diesem Jahrestag besuchten, hielten an und hörten unseren Reden ernsthaft zu. Sie nahmen unsere Handzettel mit, in denen wir erklären, was die nukleare Katastrophe von Fukushima verursacht hat: die wirklichen Gesundheitsschäden der Bewohner, die sich jetzt im gesamten Osten Japans ausbreiten; und die Schwierigkeiten, mit denen die Evakuierten auch heute noch konfrontiert sind. Wir waren tief bewegt von der Menge an Aufmerksamkeiten und Rückmeldungen, die wir von ihnen erhielten.
Als eines der Opfer der zweiten Generation von Atombomben eine Rede darüber hielt, wie Hiroshima und Fukushima durch eine gerade Linie miteinander verbunden sind, gab es bewegenden Applaus. Es wurde ein großer Ort der Solidarität für den Austausch von Erfahrungen und Gedanken unter denen, die mit uns dort waren.
Doch alles änderte sich, als ein Passant, der militärische Mode trug, mit der Kamera auf uns zeigte und unsere Reden störte. Dann behauptete er plötzlich, jemand habe seine Kamera kaputt gemacht, und rief die örtliche Polizei, obwohl wir nicht in seine Nähe kamen und keinen direkten Kontakt mit ihm hatten.
Die Polizei verhörte uns und zwang uns, in der Sommerhitze auszuharren - keiner von uns durfte sich entfernen. Die Beamten unterhielten sich die ganze Zeit mit ihrem Vorgesetzten per Funktelefon. Dann sagten sie plötzlich: "Die Polizei hatte einen Augenzeugen, der sah, wie Ihr Mitglied die Kamera dieses Mannes zerbrach. Bringen Sie diese Person auf die Polizeiwache." Zeugen riefen der Polizei zu: "Wie könnt ihr es wagen, so etwas am Gedenktag für die Toten des Krieges zu tun"? Die Beamten zogen sich sofort nach der Festnahme auf die Polizeiwache zurück, als wären sie selbst auf der Flucht.
Der Grund für diese Verhaftung war, wie wir vermuten, dass die oberste Ebene der Polizei unsere Reden und Almosen politisch beurteilt hat und sie diese Polizisten vor Ort angewiesen hat, unser Mitglied zu verhaften. Die gegenwärtige japanische Regierung unternimmt verzweifelte Anstrengungen, um die Stimmen der nuklearen Opfer von Fukushima zu unterdrücken.
Wir fordern die sofortige Freilassung der verhafteten Demonstrantin!