Bundesweite Kampagne:

Bundesweite Kampagne:

Alassa Mfouapon muss zurückgeholt werden und Asyl erhalten!

Unter dem Stichwort „100 Tage Ellwanger Ereignisse“ rühmt sich dieser Tage die grün-schwarze Landesregierung Baden-Württemberg bundesweit in den Medien: Endlich Ordnung habe man in der LEA Ellwangen geschaffen.

Von Landesleitung Baden-Württemberg der MLPD
Alassa Mfouapon muss zurückgeholt werden und Asyl erhalten!
Alassa Mfouapon (mit Mikro) auf der Pressekonferenz der Ellwanger Flüchtlinge (rf-foto)

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl brüstet sich: „Rechtsstaat und Polizei setzen sich durch, nicht der Mob!“ Für ihn sind organisierte Flüchtlinge also "der Mob"! Unter Ordnung verstehen Kretschmann und Strobl offenbar die weitere Entrechtung der Geflüchteten, ihre Demütigung und Unterdrückung und ihre möglichst zügige und reibungslose Abschiebung. Die Kretschmann/Strobl-Regierung verteidigt bis heute den brutalen Polizeieinsatz gegen die LEA-Flüchtlinge vor gut drei Monaten.

 

100 Tage danach startet gleichzeitig auch eine bundesweite und internationale Kampagne ganz anderen Charakters: Zur umgehenden Rückholung des Ellwanger Flüchtlings Alassa Mfouapon. Und für sein politisches Asyl in Deutschland – der Ellwangen-Appell. (Hier als PDF lesen)

 

Flüchtlinge aus der LEA Ellwangen auf dem Rebellischen Musikfestival (rf-foto)
Flüchtlinge aus der LEA Ellwangen auf dem Rebellischen Musikfestival (rf-foto)

In Kürze

  • Alassa Mfouapon ist das Gesicht des Protest vieler Geflüchteter
  • Ministerpräsident Kretschmann (Grüne) und Innenminister Strobel (CDU) stehen für eine reaktionäre Flüchtlingspolitik
  • Ellwangen-Appell sucht Unterstützer

Das Gesicht des Protests vieler Geflüchteter

Alassa Mfouapon wurde zum Gesicht des Protestes vieler Geflüchteter und ihrer Unterstützer gegen solche Gewaltaktionen der Polizei wie sie in Ellwangen stattfanden und immer noch stattfinden. Die Antwort durch den deutschen Staat auf seine führende Rolle bei der Organisierung der Solidarität und des Protests war seine rücksichtslose, brutale Abschiebung am 20. Juni nach Italien. Ausgerechnet Italien, dessen neue reaktionäre Regierung sich gerade im Kampf gegen Flüchtlinge profilieren will.

Wer ist Alassa Mfouapon?

In dem aktuell veröffentlichten Ellwangen-Appell wird über Alassa Mfouapon berichtet: „Alassa Mfouapon wurde im bürgerkriegsgeschüttelten Kamerun religiös verfolgt, floh 2014 mit Frau und Kind. In Libyen wird er von ihnen getrennt, er selbst in einem der berüchtigten libyschen Gefängnisse misshandelt. Nach einem Ausbruchsversuch zusammen mit anderen wird er wieder gefasst, dabei wird ihm das Bein gebrochen.

 

Seine Frau wird Opfer sexistischer Gewalt, flieht übers Mittelmeer. Das zweijährige Kind ertrinkt vor ihren Augen. Seitdem ist sie schwer krank und traumatisiert. Er flieht zunächst nach Italien, kommt 2017 nach Deutschland, lebt mit Hunderten anderen in der Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Ellwangen.

Vertrauensperson, Sprecher, Freund und Organisator unter Geflüchteten

Überall auf seiner Flucht, in Libyen, Italien oder Deutschland ist er bald Vertrauensperson, Sprecher, Freund und Organisator unter Geflüchteten – ihr „Leader“.“ Die solidarisch organisierte verhinderte Abschiebung eines Geflüchteten aus dem Togo und der daraufhin martialische Polizeieinsatz in der LEA Ellwangen ging verbunden mit infamen Lügen und dreister Hetze bundesweit durch die bürgerlichen Medien.

 

Alassa stellt sich mit vielen anderen öffentlich dagegen, wird in den Medien zitiert und organisiert mit Freunden am 9. Mai eine Pressekonferenz und Demonstration. Die Geflüchteten der LEA Ellwangen wehren sich gegen das Bild, das von ihnen in der Öffentlichkeit gezeichnet wurde: „Viel wird über uns geredet, jetzt reden wir: Wir sind Flüchtlinge, keine Kriminellen! Unsere Herzen sind voller Liebe! Stoppt die Abschiebungen!“

Wenn Freiheit herrscht, können wir zurückkehren

Alassa Mfouapon

In einem aktuellen Interview auf der Homepage von "Solidarität International" erklärt Alassa Mfouapon: "Wir alle kämpfen aus dem gleichen Grund. Nicht die Migranten sind das Problem. Wir könnten dies alles beenden, wenn wir uns als gleichberechtigt betrachten und es jedem Flüchtling überlassen, sich das Land auszusuchen, in dem er bleiben möchte und dort um Asyl bittet. Und was unser Land betrifft, so können wir eines Tages zurückkehren, wenn alles gut geht und Freiheit herrscht." (Das ganze Interview lesen)

Solidarität mit Geflüchteten

Hundert Tage nach dem Polizei-Überfall auf die LEA Ellwangen gilt es erst recht, der Solidarität mit Geflüchteten und allen Unterdrückten Geltung zu verschaffen. Die grün-schwarze Landesregierung steht für eine reaktionäre Flüchtlingspolitik. Als Ministerpräsident zeichnet Winfried Kretschmann (Grüne) verantwortlich für den brutalen Polizeiüberfall auf die LEA in Ellwangen am 3. Mai. Die Flüchtlinge wurden überfallen, gedemütigt, kriminalisiert, diffamiert, zum Teil traumatisiert und verletzt, weil sie solidarisch waren, sich zusammen geschlossen haben.

 

Kretschmann lobte in mehreren Medien den Großeinsatz der Polizei als „folgerichtig“ und betonte, dass dieser seine volle Unterstützung finde. Kretschmann hat bereits in der Frage angeblich sicherer Herkunftsländer in Nordafrika eine reaktionäre Rolle im Bundesrat gespielt.

 

Julia Scheller, Landesvorsitzende der MLPD Baden-Württemberg, ergriff mit anderen die Initiative für den „Ellwangen-Appell“. Die Initiatoren wenden sich an die demokratische Öffentlichkeit. Sie fordern Alassa Mfouapon nach Deutschland zurückzuholen und politisches Asyl für Menschenrechtsaktivisten wie ihn. Sie rufen auf:

- „Alassa - einer für alle! Jetzt braucht er unsre Solidarität! Die demokratische Öffentlichkeit, auch Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben und die Gewerkschaften sind gefragt!“

- Sofortige Rückholung von Alassa Mfouapon nach Deutschland!

- Asyl für Kämpfer wie ihn – gegen Rassismus und für Demokratie und Freiheit!

- Schluss mit den Abschiebungen! Flüchtende sind keine Menschen zweiter und dritter Klasse!

- Nein zur Festung Europa! Solidarität statt Seehofers Masterplan!“

Protestdemonstration und Solidaritätsfest

Der Ellwangen-Appell will den Fall „Alassa“ bundesweit und international bekannt machen und viele Tausende Unterstützer gewinnen. Mit einem „Appell“ allein, wird Alassa aber nicht zurück kommen. Dafür braucht es auch Kampfaktionen. Deshalb findet kommenden Samstag, 18. August in Stuttgart eine vielfältige und bunte Protestdemonstration mit anschließender festlicher Solidaritätskundgebung statt. Sie wurde auf dem Schlossplatz für 14 Uhr angemeldet.

 

Macht diese Kampagne zu eurer Sache im Kampf gegen die reaktionäre Flüchtlingspolitik der Bundesregierung und weiteren EU- Regierungen! Gewinnt Erstunterzeichner für den Ellwangen-Appell!

 

Die MLPD ist eine der vorwärtstreibenden Kräfte in dieser Solidarität und unterstützt die Aktivitäten um den Ellwangen-Apell bundesweit. Als PDF kann er hier geladen werden.

 

Zum Start dieser Kampagne werden ab heute bis einschließlich kommenden Samstag, den 18. August, Erstunterzeichner aus Politik, Kultur, gesellschaftlichen Bewegungen, Gewerkschaften für den „Ellwangen Appell“ gewonnen. Sie können sich unter freundeskreis-alassa@gmx.de melden.