Grenze Brasilien - Venezuela

Grenze Brasilien - Venezuela

Camps von venezolanischen Flüchtlingen angegriffen

Vor Hunger, Hyperinflation, Arbeitslosigkeit, katastrophaler Gesundheitsversorgung und durch den US-Imperialismus betriebene Destabilisierung des Landes fliehen Hunderttausende Venezolaner in die Nachbarländer, 2,3 Millionen waren es seit Beginn der Krise.

Ein Flüchtlings-Hotspot war der brasilianische Grenzort Pacaraima, im indigenen Gebiet Sao Marcos gelegen.

 

In einer durch Faschisten und ultrareaktionäre Hetzer aufgeheizten Stimmung wurden letzte Woche die Camps der venezolanischen Flüchtlinge angegriffen, abgebrannt, Bewohner misshandelt und hinter die Grenze zurückgetrieben. Viele Kinder und alte Menschen waren betroffen.

 

Bisher und seit langem war das Gebiet von Paracaima wirtschaftlich eng verflochten mit Venezuela und ein kleiner Grenzverkehr ganz üblich.
Die Autorin Malu Ares von „Brasil de Fato“ vermutet hinter der Ausschreitungen auch Interessen der Großgrundbesitzer, die eng mit der reaktionären Regierung Temer verbunden sind, gezielte Provokationen gegen die Regierung Maduro in Venezuela starten und zudem das Indigenenreservat der Region besetzen wollen.

 

Unmittelbar nach den Konflikten der letzten Woche wurde die Präsenz von brasilianischen Streitkräften in der Stadt massiv aufgestockt auf 120, eine Menge für den kleinen Ort mit 12.000 Einwohnern.

 

An die ICOR schrieb die linke brasilianische Plattform NOVACULTURA: "Ein Lynch solchen Ausmaßes kann nur durch die Welle von Chauvinismus und Faschismus erklärt werden, die von Politikern auf lokaler und nationaler Ebene verbreitet werden. Der Faschist Jair hatte sich bereits für ein "Flüchtlingslager" für die Venezolaner von Roraima ausgesprochen. Der Bürgermeister von Pacaraima, der Politiker Torquato, hatte bereits im vergangenen Jahr zwei venezolanische Kinder überfahren und läuft straffrei herum.

 

Die Kommunisten und Revolutionäre in Brasilien haben in diesen unruhigen Zeiten eine große Verantwortung. Sie müssen den Massen der Arbeiter erklären, welches die Ursachen der ökonomischen und politischen Krise in Venezuela sind und auch der in Brasilien."

 

Gegenüber dem venezolanischen Volk, so ihr Aufruf, muss die „heilige internationale Pflicht der Solidarität und internationalen Freundschaft verwirklicht werden". (NOVACULTURA.info, 20.8.18)