Ruhrgebiet und Saarland

Ruhrgebiet und Saarland

Gegner der Zechenflutungen schließen sich zusammen

Am 18. August 2018 fuhren zehn Gegnerinnen und Gegner der Zechenflutung aus verschiedenen Initiativen im Ruhrgebiet an die Saar, um sich mit dem dortigen Volkswiderstand enger zu verbinden.

Marler Bürgerversammlung
Gegner der Zechenflutungen schließen sich zusammen
Delegation Ruhr-Saar im Rathaus Illingen mit Armin König (vierter von links) (rf-foto)

Beteiligt waren „Kumpel für AUF“, die Marler Bürgerversammlung gegen Verfüllung und Flutung von Auguste Victoria mit Jürgen Pfeiffer als Kläger vor Gericht, die Bürgerinitiative „Dicke Luft“ gegen Erweiterung der SUEZ-Sondermüllverbrennung in Herne, Gegner der geplanten Sondermülldeponie auf Halde Brinkfortsheide, die MLPD und die Umweltgewerkschaft.

 

Im Saarland werden gegenwärtig noch drei Schachtanlagen offen gehalten und das Grubenwasser in bis zu 1.200 m Tiefe abgepumpt. Die RAG will es zur Kosteneinsparung im ersten Schritt auf 380 m ansteigen lassen und später das Pumpen ganz einstellen. Damit würden PCB und andere eingelagerte Giftstoffe durchströmt und die Gefahr heraufbeschworen, dass sie in den Trinkwasserkreislauf gelangen. Dagegen hatte sich um den Jahreswechsel 2017/2018 ein breiter Volkswiderstand mit zahlreichen Einsprüchen, über 5.000 Unterschriften und Protestversammlungen von bis zu 800 Anwohnern entwickelt.

 

Im Saarland wurden wir von den Mitstreitern der dortigen Umweltgewerkschaft herzlich empfangen. Bei einer gemeinsamen Aktion auf dem Marktplatz von Dudweiler trafen wir auf die gleiche Stimmung unter der Bevölkerung wie hier im Ruhrgebiet: Die RAG darf unseren Kindern und Enkeln keine verbrannte Erde hinterlassen. Die untertägige Wasserhaltung muss dauerhaft aufrecht erhalten werden!

 

Anschließend empfing uns Armin König, Bürgermeister der Gemeinde Illingen, in seinem Rathaus. Er ist das „Gesicht“ und Sprecher der Initiative „Pro H2O Saar“. Zusammen mit weiteren Bürgermeistern betroffener Gemeinden hat er sich eindeutig gegen die Pläne der RAG positioniert. Die Bergleute und ihre Familien sowie die übrige Bevölkerung dürfen sich nicht gegeneinander ausspielen lassen. Im Ruhrgebiet stehen kämpferische Kumpel an der Spitze des Widerstands gegen die Zechenflutung und für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen.

 

Ausführlich wurden die Erfahrungen gegenseitig ausgetauscht und vereinbart, künftig enger zusammen zu arbeiten.

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