Leipzig / Saarbrücken
Schlichtung bei Neue Halberg Guss vor dem Scheitern?
Seit Ende Juli verhandeln IG Metall, die Geschäftsführung von Neue Halberg Guss und ein Schlichter über einen Sozialtarifvertrag.
Auch nach fünf Verhandlungsrunden zeichnet sich kein Ergebnis ab. NHG will das Werk in Leipzig mit 700 Beschäftigten ganz schließen und 300 Arbeitsplätze von 1.500 in Saarbrücken vernichten. Nach über sechs Wochen Streik hatten sich IG Metall und Geschäftsführung NHG auf einen Schlichter geeinigt.
Nachdem die Geschäftsführung letzte Woche noch Hoffnungen auf ein Konzept für die Weiterführung beider Werke gemacht hatte, wurde die fünfte Verhandlungsrunde am Dienstag dieser Woche ohne Ergebnis abgebrochen. Nach Ansicht von Vertretern der IG Metall befinde sich die Schlichtung in einem „äußerst kritischen Zustand“. Deshalb stellte die IG Metall am Mittwoch der Geschäftsführung von NHG ein Ultimatum bis nächsten Montag, dem 3. September 2018, um 17 Uhr. Lege die Geschäftsführung bis dahin keine „nennenswerten und belastbaren Schritte zur Zukunft der NHG“ vor, wolle die IG Metall noch am selben Tag „die notwendigen Beschlüsse fassen“. Dazu gehöre auch die Wiederaufnahme des ausgesetzten Streiks.
Ein Erfolg für die Belegschaften ist allerdings nur möglich, wenn der Streik auf höherer Stufe geführt wird. Für den Erhalt der Arbeitsplätze an beiden Standorten und nicht für einen Sozialtarifvertrag, bei dem es nur um die Modalitäten bei der Vernichtung von Arbeitsplätzen geht. Die Rechtsprechung verhindert, dass die IG Metall solch einen Streik führt, deshalb muss er von den Belegschaften selbständig geführt werden, mit der gewerkschaftlichen Solidarität im Rücken und der breiten Unterstützung der Bevölkerung. Die MLPD wird den Belegschaften die Unterstützung zukommen lassen, die sie braucht.