Gelsenkirchen und Shenzhen
Solidarität für die Arbeiter und Arbeiterinnen bei Jiashi Technology¹
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 685. Gelsenkirchener Montagsdemo am 27. August haben folgende Solidaritätserklärung an die kämpfenden Arbeiter und Arbeiterinnen bei Jiashi Technology in Shenzhen / China einstimmig verabschiedet:
"...wir erklären Euch unsere volle Solidarität und Unterstützung!
Wir sind die Gelsenkirchener Montagsdemonstration, Teil einer überparteilichen Bewegung in Deutschland. Seit 14 Jahren gehen wir jeden Montag auf die Straße für soziale und politische Rechte und Freiheiten und die Rettung der Natur.
Unter uns sind heute Arbeiter aus dem Bergbau, Auto-, Zulieferer-, Glas und Papierindustrie, deutsche, kurdische, spanische und niederländische Demonstranten. Einige von uns wurden gemaßregelt und entlassen, weil sie Arbeiterkämpfe organisiert haben.
Die Herrschenden rücken nach rechts
Wir erleben derzeit in Deutschland wie in vielen anderen Ländern, wie die Herrschenden nach rechts rücken, die Unterdrückung verstärken und Rechte und Freiheiten einschränken. Das nehmen wir nicht hin!
Euer Kampf ist berechtigt
Euer Kampf gegen verschärfte Ausbeutung und Unterdrückung und für eine Gewerkschaft ist völlig berechtigt!
Wir sind tief beeindruckt von eurem Mut und eurer Standhaftigkeit gegen die Unterdrückung durch Kapitalisten und Polizei.
- Wir fordern mit euch
- die sofortige Freilassung aller Inhaftierten, ohne weitere Repressalien,
- die Bestrafung der Verantwortlichen für die Schikanen
- und das Recht, dass ihr eine Gewerkschaft gründen könnt!
Wir möchten Euch ermutigen, an Eurem Kampf festzuhalten – im Kampf für unsere Rechte und eine lebenswerte Zukunft dürfen wir nie aufgeben. Wir wissen uns Seite an Seite mit Menschen auf der ganzen Welt. Hoch die internationale Solidarität!"
Auch in China selbst stößt der mutige Kampf der Jiashi-Arbeiter in Shenzhen für die Gründung einer unabhängigen Gewerkschaft in vielen Städten Chinas auf wachsende Solidarität. Dass hier Arbeiterinnen und Arbeiter geschlagen, verhaftet und sogar entführt werden, stößt auf große Empörung. So demonstrierten am 6. August 80 Menschen vor der Polizeistation Yanziling im Bezirk Pingshan, Shenzhen. Unter ihnen Veteranen der Kulturrevolution. Sie trugen Porträts von Mao Zedong.
Heute aktuell auf Rote Fahne News: Besorgniserregende Meldungen aus Shenzhen!
Im folgenden Video solidarisieren sich Besucherinnen und Besucher des Sommerfests der Horster Mitte vom 26. August in Gelsenkirchen mit den Arbeiterinnen und Arbeitern bei Jiashi Technology in Shenzhen / China!
Eine Aktivistin des Kampfs ist Shen Mengyu. Nachdem sie ihr Mathematikstudium abgeschlossen hatte, entschied sich Shen Mengyu dafür Fabrikarbeiterin zu werden. Sie arbeitete bei einem Honda-Zulieferer in Guangzhou und wurde dort zur Arbeiterinnen- und Arbeiterdelegierten gewählt und daraufhin gefeuert. Danach begann sie mit aller Kraft, den Kampf der Jiashi-Arbeiterinnen und -Arbeiter zu unterstützen. Im Video erzählt Mengyu, weshalb sie nach ihrem Studium der Mathematik angefangen hat in der Fabrik zu arbeiten. Mengyu wurde infolge des Videos am 11. August von drei Männern entführt. Die Polizei unternahm nichts. Mengyus Schicksals ist bis jetzt nicht geklärt! Im hier verlinkten Video ist unter anderem Shen Mengyu zu sehen, wie sie eine Rede hält.