Berlin
Solidaritätskundgebung für Jiashi-Arbeiter vor der chinesischen Botschaft
Daran beteiligten sich gestern der Arbeitskreis Internationalismus der Berliner IG Metall, Labournet.tv, die MLPD und das Internationalistische Bündnis. Die Polizei bestand darauf, dass die Kundgebung nicht unmittelbar gegenüber der Botschaft stattfand.
Über eine mobile Lautsprecheranlage wurden zunächst verschiedene Stimmen von Jiashi-Kolleginnen und Kollegen und ihren Unterstützern vorgetragen.
Freude löste aus, dass wir verschiedene Solidaritätsadressen von VW- Kollegen aus Braunschweig, Daimler-Beschäftigten in Sindelfingen, vom Pressesprecher der Internationalen Automobilarbeiterkoordination aus Sindelfingen und von der Berliner und Esslinger Montagsdemonstrationen mitgebracht hatten, die dann auch vorgetragen wurden. Das ICOR-Büro in Gelsenkirchen hatte uns diese auf Anfrage zum Vortragen auf der Kundgebung geschickt.
In der Solidaritätserklärung aus Sindelfingen heißt es: „Wir, Daimler-Beschäftigte in Sindelfingen in Süddeutschland, solidarisieren uns mit Euch. Wir unterstützen eure Forderungen zur Gründung von unabhängigen Gewerkschaften. Wir sind selbst in der größten Einzelgewerkschaft der Welt, in der IG Metall, organisiert und darüberhinaus in der internationalen Automobilkoordination weltweit zusammengeschlossen ... Wir verteidigen das Recht zur freien Selbstorganisation der Arbeiter. Liebe chinesische Kolleginnen und Kollegen, wir stehen an eurer Seite.“
Dieter Ilius von der MLPD überbrachte auch die Solidaritätsadresse der Berliner Montagskundgebung. Er sagte, dass er sich besonders darüber freue, dass die Kollegen und ihre Unterstützerinnen und Unterstützer auch die Internationale gesungen und gesagt haben, sie haben Sympathien für Mao Zedong. Das heutige China hat schon lange keinen sozialistischen Charakter mehr, sondern den eines neuimperialistischen Landes. In China gibt es heute nach den USA die zweitmeisten Milliardäre und ein Prozent der Bevölkerung besitzt mehr als 40 Prozent des Gesamtvermögens der Bevölkerung. Die Kehrseite ist die Ausbeutung der Arbeiter wie bei Jiashi und die Unterdrückung ihrer berechtigten politischen Forderung nach unabhängigen Gewerkschaften.