Istanbul
Weltweite Solidarität mit den Samstagsmüttern
Rote Fahne News berichtete am vergangenen Freitag, dass die Bewegung der Samstagsmütter ihren seit 700 Wochen andauernden Protest und Widerstand zum Jubiläum am Wochenende in Istanbul in besonderer Weise fortsetzen. Weltweit, selbst in Australien, haben Solidaritätskundgebungen stattgefunden.
Am 25. August, dem 700. Samstag des Protestes für die Aufklärung der Verbrechen und des Verbleibs der in den 1990er Jahren „Verschwundenen“, wurden die Samstagsmütter und ihre Unterstützerinnen und Unterstützer von Polizeikräften auf brutalste Weise angegriffen.
Das Kurdische Frauenbüro für Frieden, Cenî, protestiert gegen das Vorgehen der Polizeikräfte gegen die Samstagsmütter in Istanbul. In ihrer Erklärung schreibt Cenî:
"Aus Angst vor der ausdauernden und gesellschaftlichen Kraft der Mütter und der Unterstützung, die diese Aktionen des zivilen Ungehorsames mit ihren für alle nachvollziehbaren Forderungen nach Gerechtigkeit und Aufklärung entwickelten, wurde die Aktion durch die faschistische AKP/MHP-Regierung mit Hilfe des zur Regel gewordenen Ausnahmezustandes verboten. Die Polizei, Erfüllungsgehilfe des faschistischen AKP/MHP Regimes, umstellte den Galatasaray-Platz, den Besna Tosun, eine der Protestierenden, folgendermaßen beschreibt: 'Auf dem Platz fühle ich mich stark. Dieser Platz ist das Erbe unserer Mütter. Bis es Gerechtigkeit gibt, wird dieser Kampf von Generation zu Generation weitergegeben werden.'
Die Samstagmütter und ihre Unterstüzter/-innen ließen sich nicht von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung und der Forderung nach Gerechtigkeit abbringen und forderten Zugang zu dem Platz, auf dem sie seit 23 Jahren ihre Kundgebungen abhalten. Dabei riefen sie die Slogans „Nieder mit dem Faschismus!“, „Der mörderische Staat wird zur Rechenschaft gezogen werden!“ und „Die Wut der Mütter wird den Mördern die Luft abschneiden!“.
Die Polizeikräfte griffen die Menschenmenge mit Wasserwerfern, Gummigeschossen und Tränengas an und schlugen auf die Angehörigen der „Verschwundenen“, Abgeordnete und Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten ein. Mehrere Personen wurden verletzt, es gab 47 Festnahmen.
Wir verurteilen das absurde Verbot der Kundgebung und das darauf folgende brutale Vorgehen der Polizeikräfte gegen den friedlichen Protest."