Seehofer-Provokation
Migration - die "Mutter" der Entwicklung der Menschheit
Am Rande der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im brandenburgischen Neuhardenberg erklärte Innenminister Horst Seehofer (CSU) am Mittwoch allen Ernstes „die Migrationsfrage“ zur „Mutter aller politischen Probleme in diesem Land".
Mit dieser neuesten Entgleisung ist das Maß voll - Seehofer muss endlich zurücktreten!
Seine rassistische Stimmungsmache steht im vollständigen Widerspruch zur fortschrittliche Rolle, die die Migration in der Geschichte der Menschheit spielt und gespielt hat. Ohne ständige Migration ist die Geschichte der Menschheit überhaupt undenkbar.
Sie war die wesentliche Grundlage der Entfaltung von Ackerbau und Viehzucht genauso wie der Entfaltung der städtischen Zivilisation als Zentrum des Austauschs und des Handwerks. In Mesopotamien entstanden bedeutende Städte wie Ninive, Aleppo oder Assur eng verbunden mit Schüben der Einwanderung. Die ersten Städte im Indus-Tal seit 2.600 v. Chr. ähnelten sich frappant, was nur durch intensiven Wissensaustausch und Zuwanderung zu erklären ist. Überhaupt entstanden die Hochkulturen der Menschheit an Schnittstellen der Migration und Völkerwanderung.
Seehofer selbst hauptverantwortlich
Lenin analysiert die Rolle der Migration im Kapitalismus: "Der Kapitalismus hat eine besondere Art der Völkerwanderung entwickelt. … Es besteht kein Zweifel, dass nur äußerstes Elend die Menschen veranlasst, die Heimat zu verlassen, und dass die Kapitalisten die eingewanderten Arbeiter in gewissenlosester Weise ausbeuten."
Wie wahr! Seehofer ist selbst einer der Hauptverantwortlichen für die unsoziale Regierungspolitik in Berlin und München. Ausgerechnet er will jetzt die Migranten zum Sündenbock für alles machen. Er lenkt damit von den tatsächlichen Zusammenhängen im staatsmonopolistischen Kapitalismus ab und versucht, den gemeinsamen Kampf von Menschen deutscher und ausländischer Herkunft zu spalten.
Lenin geht aber auch auf die Perspektive der Entwicklung ein: "Eine Erlösung vom Joch des Kapitals ohne weitere Entwicklung des Kapitalismus, ohne den auf dieser Basis geführten Klassenkampf gibt es nicht und kann es nicht geben. Und gerade in diesen Kampf zieht der Kapitalismus die werktätigen Massen der ganzen Welt hinein, indem er die Muffigkeit und Zurückgebliebenheit des lokalen Lebens durchbricht, die nationalen Schranken und Vorurteile zerstört und Arbeiter aller Länder in den großen Fabriken und Gruben Amerikas, Deutschlands, usw. miteinander vereinigt …“
"Masterplan" für fortschrittliche, kämpferische Flüchtlingspolitik
Im Sinne der Förderung des internationalistischen Bewusstseins und der Überwindung vorhandener Vorbehalte organisiert die MLPD den gemeinsamen Kampf von Einheimischen und Flüchtlingen für ihre sozialen und politischen Rechte.
Der Masterplan der MLPD für eine fortschrittliche, kämpferische Flüchtlingspolitik - enthalten in der Broschüre "Bürgerliche Flüchtlingspolitik in der Krise - 12 Argumente der MLPD" lässt sich von dem kommunistischen Freiheitsideal leiten: Es darf keine Menschen erster, zweiter und dritter Klasse geben!