Schlichtungsergebnis Unikliniken
Streik für Flächentarifvertrag entschlossen fortführen!
Seit heute sind die ver.di-Mitglieder an den Unikliniken in Essen und Düsseldorf aufgerufen, über das Ergebnis der Schlichtungsverhandlungen vom 31. August abzustimmen. Seit 27. August* ist der unbefristete Streik ausgesetzt.
Seit fast einem Jahr fordern die Beschäftigten der Unikliniken in Essen und Düsseldorf einen Tarifvertrag zur Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Immer wieder haben sie ihre Forderungen mit Warnstreiks unterstrichen. Die MLPD und ihre Mitglieder mitten drin.
Ab Juni organisierte ver.di flächendeckende Warnstreiks, um den Druck auf die Klinikleitungen zu erhöhen. Diese weigerten sich, überhaupt Gespräche mit ver.di zu führen. Ende Juli/Anfang August stimmten bei einer Urabstimmung unter ver.di-Mitgliedern 96 bzw. 96,6 Prozent in Düsseldorf und Essen für einen unbefristeten Streik.
Kliniken an den Verhandlungstisch gezwungen
95 Prozent der von den ver.di-Gewerkschaftern befragten Patienten und Patienten unterstützten den Streik. Die Unbeugsamkeit der Streikenden und die breite Unterstützung des Streiks in der Bevölkerung haben die Unikliniken schließlich an den Verhandlungstisch gezwungen. Während der Schlichtungsverhandlungen wurde der Streik ausgesetzt, was ein Fehler war. Am 31. August wurde das Ergebnis der Schlichtung bekannt gegeben (mehr dazu hier).
Wichtige Kampferfahrungen gesammelt
Zurecht sind die meisten Beschäftigten stolz, was sie geleistet haben. Es wurden neue ver.di-Mitglieder gewonnen, viele Auszubildende haben wichtige Kampferfahrungen gemacht. Vor allem aber hat sich auch das politische Bewusstsein über die Hintergründe der kapitalistischen Gesundheitspolitik erweitert. Viele haben auch die MLPD näher kennen gelernt, begonnen, sich mit dem Sozialismus als Perspektive auseinanderzusetzen.
Schlichtungsergebnis ablehnen - Streik entschlossen fortführen
Die Klinikleitungen waren in der Defensive. Warum sollte man sich mit diesem Ergebnis zufrieden geben? Es knüpft alle Zusagen wie bei den Auszubildenden an Bedingungen wie die, ob genügend Finanzmittel vorhanden sind oder die "wirtschaftliche Lage" es erlaubt. Eine funktionierende Gesundheitsversorgung wird dem weiter untergeordnet. Statt eines verbindlichen Tarifvertrages gibt es nur eine "vertragliche Vereinbarung". In ganz Deutschland blicken die Klinikbeschäftigen auf diesen Streik und wären zu großer Solidarität bereit.
Auch deshalb ist die richtige Konsequenz im Interesse der Beschäftigten des Gesundheitswesens und der Masse der Bevölkerung die Ablehnung des Schlichtungsergebnisses. Nein bei der Urabstimmung! Jetzt erst recht! Für die unbefristete Fortführung des Streiks, bis die berechtigten Forderungen erfüllt und ein Flächentarifvertrag abgeschlossen ist!