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Hohe Mieten - für Vize-Kanzler Scholz kein Problem

Die SPD versucht in den vergangenen Tagen wieder den Eindruck zu erwecken, sie würde etwas gegen die für immer mehr Menschen unerschwinglichen Mieten unternehmen. Vize-Kanzler Olaf Scholz hat schon eine Lösung gefunden: für sich.

Korrespondenz aus Gladbeck

Die Bild am Sonntag berichtet, dass Olaf Scholz (SPD) mit seiner Frau, Britta Ernst, in einen Neubau in Potsdam gezogen ist. Eigentümer ist sein Parteifreund Siegmar Mosdorf. Dieser wiederum ist ein führender Strippenzieher der CNC Unternehmensberatung.

 

Britta Ernst ist SPD-Bildungsministerin in Brandenburg. Weil sie auf Wohnungssuche war, sei Mosdorf an das Ehepaar herangetreten. Die Miete betrage 12,90 Euro pro Quadratmeter. Die Bild am Sonntag hat recherchiert, dass eine vergleichbare Wohnung im gleichen Haus im Internet für 15 Euro angeboten wird.

 

Mit Vetternwirtschaft hat das aber nichts zu tun. So erklärt SPD-Mitglied Mosdorf, er müsse Scholz "keine Wohnung vermieten, um mit ihm ins Gespräch zu kommen." Man kenne sich schließlich seit 20 Jahren. Das Bundesfinanzministerium, die Behörde der Scholz vorsteht, bestätigt unterdessen, dass CNC seit Jahren Kontakte zwischen Unternehmen und dem Ministerium vermittelt.

 

Also alles ganz in Ordnung: ein Freundschaftspreis im Rahmen des ganz normalen staatsmonopolistischen Kapitalismus und seinem oft unentwirrbaren Dickicht der Verschmelzung von Staat und Monopolen. Mit zwei Ministergehältern verdient das Ehepaar ja auch nicht so üppig. Da muss man doch Verständnis haben, wenn ein Freund hilft, oder?