Gelsenkirchen

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Antifaschisten verhindern Marsch von Faschisten durch die Fußgängerzone!

Über zweitausend Antifaschistinnen und Antifaschisten versammelten sich am 16. September auf dem Heinrich–König–Platz in Gelsenkirchen, um gegen die angekündigte Kundgebung und Demonstration von selbsternannten reaktionären bis faschistischen "Patrioten" und „Müttern gegen Gewalt“ zu protestieren.

Korrespondenz aus Gelsenkirchen
Antifaschisten verhindern Marsch von Faschisten durch die Fußgängerzone!
(grafik: Internationalistisches Bündnis)

Mit der Flagge „Mütter gegen Gewalt“ tarnt sich ein ultrarechtes, faschistisches Netzwerk von NPD bis hin zur Partei „Die Rechte“. Bisher ist es ihnen nicht gelungen, in Gelsenkirchen Fuß zu fassen, und das gelang ihnen auch am Sonntag nicht.

Ausgrenzung linker Kräfte auf Kundgebung des Aktionsbündnisses

Zunächst gab es eine Kundgebung des „Aktionsbündnisses 16.09.2018“ bei der allerdings nicht alle beteiligten Kräfte mit Reden zugelassen wurden, angeblich weil keine Parteien sprechen sollten. Das zielte auf die Ausgrenzung linker Kräfte – denn plötzlich gab es dann doch Reden des Juso-Vorsitzenden, der Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen und einer Vertreterin der SPD. Die MLPD hatte deshalb eine eigene Kundgebung danach auf dem Neumarkt angemeldet.

Spontandemonstration mit offenem Mikrofon

Gerade hatte sie diese eröffnet, als sich auf dem Neumarkt eine spontane Demonstration entwickelte, nachdem plötzlich sechs Faschisten aufgetaucht waren und provozierten. Die Demonstration formierte sich innerhalb weniger Minuten. Die MLPD verlagerte ihre Aktion mitten hinein und die Kreisvorsitzende der MLPD, Christiane Link, eröffnete ein offenes Mikrofon. Gleichberechtigt, demokratisch und antifaschistisch wurde es gehandhabt und es sprachen Vertreter verschiedener Gewerkschaften, überparteilicher Selbstorganisationen, der MLPD, des Jugendverbands REBELL, von Die Partei, des Internationalistischen Bündnisses, Jugendliche und Einzelpersonen. Dabei wurde in vielen Beiträgen ins Visier genommen, dass gerade die Rechtsentwicklung der Regierung für das Aufleben faschistischer Kräfte in Deutschland, den Boden schafft, dass diese zunehmend den Staatsapparat zersetzen und von diesem geschützt werden. Laute Zustimmung bei der Forderung nach dem Verbot aller faschistischen Organisationen, dem Rücktritt des „Verfassungsschutz“-Chefs Hans-Georg Maaßen und dem Gedanken, dass es richtig ist, breite Bündnisse dagegen zu fördern und aufzubauen.

Demo der Faschisten auf der Bahnhofstraße verhindert

Gemeinsam zogen so hunderte von Demonstrantinnen und Demonstranten in die Bahnhofstraße und verhinderten, dass dort die Faschisten, wie geplant mitten durch das Zentrum marschieren konnten. Mit mehrstündiger Verzögerung konnten sie nur unter Polizeischutz und abseits der Innenstadt eine „kleine Runde“ drehen.